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Aon: Politische Risiken für Unternehmen nehmen weltweit zu / Firmen droht in vielen Ländern der Ausfall staatlicher Zahlungen (mit Bild)

Geschrieben am 19-01-2011

Hamburg (ots) -

Während sich die Weltwirtschaft langsam erholt, sind die
politischen Risiken, denen die Unternehmen international ausgesetzt
sind, gestiegen. Das ist das Ergebnis der "Weltkarte für politische
Risiken 2011", die der führende globale Versicherungsmakler Aon heute
vorgestellt hat. Aon bewertet das politische Risiko von 211 Ländern
und Territorien und erfasst das Niveau von Risiken wie
Nichtkonvertierbarkeit und Transfer von Währungen, Streiks, Aufstände
und Aufruhr, Krieg, Ausfall staatlicher Zahlungen, politische
Einflussnahme, Schwachstellen in der Lieferkette sowie gesetzliche
und ordnungspolitische Risiken. Besonders das Risiko des Ausfalls
staatlicher Zahlungen bedroht aktuell die Firmen.

Die jährlich veröffentlichte Aon Weltkarte für politische Risiken
klassifiziert Länder auf einer Sechs-Punkte-Skala, die von "Geringes
Risiko" bis "Sehr hohes Risiko reicht". Ein Downgrade weist darauf
hin, dass das Risiko gestiegen ist, während ein Upgrade anzeigt, dass
das Risiko weniger schwerwiegend ist. Neunzehn Länder auf der
Weltkarte von 2011 wurden herabgestuft, elf Länder haben sich
verbessert.

"Das Risiko des Ausfalls staatlicher Zahlungen bleibt in Ländern
auf der ganzen Welt ein Problem. Beispielsweise mussten wir in diesem
Jahr dreizehn Inselstaaten aufgrund des Rückgangs im
Tourismusgeschäft und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft sowie
die daraus resultierende Möglichkeit einer Staatsverschuldung in eine
höhere Risikokategorie einstufen", sagt Amriz Jantan, Experte für
politische Risiken bei Aon in Deutschland. Die negativen Auswirkungen
der weltweiten Finanzkrise hätten auch die Volkswirtschaften der
Länder mit traditionell eher niedrigen Risiken beeinflusst. So sei
Island in diesem Jahr als erstes westeuropäisches Land auf ein
mittleres Risiko herabgestuft worden.

Die diesjährige Weltkarte hebe auch das Aufkommen verschiedener
Grenzmärkte in Afrika hervor - wie Angola, Tschad und Niger, in denen
mehr internationaler Handel und Investitionen betrieben würden. Dies
wiederum führe zu einem größeren Bedarf an Versicherungsschutz gegen
politische Risiken. Allerdings gebe es für bestimmte Regionen auch
einen positiven Trend durch Aufsteiger im Ranking: "Im Verlauf der
vergangenen fünf Jahre ist die Zahl der Länder im Mittelfeld des
Risikorankings um beinahe 30 Prozent gestiegen - und zwar konkret bei
den Kategorien "Mittelgering" bis "Mittelhoch", da diese Länder
stärker in die Weltwirtschaft integriert wurden und ihr Wohlstand
gestiegen ist", so Jantan.

Der Aon-Experte verweist in diesem Zusammenhang auf die viel
diskutierten Vor- und Nachteile der Globalisierung: "Die
Globalisierung wurde zwar für die aktuellen wirtschaftlichen
Schwankungen verantwortlich gemacht. Sie hatte aber auch einen
positiven Einfluss auf die weltweite politische und wirtschaftliche
Stabilität. Viele Länder, die vorher als "Mittelhoch" oder "Hoch"
eingestuft waren, haben von den weltweiten Handelsverbindungen
profitiert, und das Niveau politischer Risiken dieser Länder ist
gesunken. Dieser Trend zeigt sich in Südamerika, wo Länder wie
Brasilien, Kolumbien und Mexiko über die vergangenen fünf Jahre
nachhaltige Verbesserungen erlebt haben."

Jantan weist darauf hin, dass die apokalyptischen Vorhersagen, die
viele zu Beginn der Finanzkrise gemacht hätten, nicht eingetreten
seien. Stattdessen werde ein neuer Standard im Welthandel begründet:
"Wir denken, dass das Ausmaß der politischen Risiken hoch bleiben
wird, wenn die Märkte instabil bleiben. Sie werden jedoch zu ihren
ursprünglichen Niveaus zurückkehren, wenn sich die wirtschaftliche
Situation wieder verbessert."

Upgrades und Downgrades

Downgrades

Algerien, Benin, Komoren, Antigua und Barbuda, Bahamas, Barbados,
Bermuda, Kaimaninseln, Dominica, Grenada, Haiti, Antillen, St. Kitts
und Nevis, St. Lucia, St. Vincent, Trinidad, Myanmar, Island, Bahrain

Upgrades

Kenia, Mosambik, Ruanda, Uganda, Sambia, Panama, Georgien,
Usbekistan, Indonesien, Malaysia, Indien

Die Risiken für Unternehmen

Jedes Land auf der Karte ist nach den verschiedenen Risiken
bewertet, denen es ausgesetzt ist. Diese Risiken sind durch Symbole
gekennzeichnet.

Symbol für Krieg

Die Weltkarte für 2011 zeigt im Vergleich zum Jahr 2010 einen
Anstieg von 29 auf 34, das heißt fünf zusätzliche Länder mit hohem
Risiko des Ausbruchs von Krieg, Bürgerkrieg oder Aufständen. Diese
Länder sind Madagaskar, Niger, Venezuela, Kirgisistan und Thailand.

Symbol für Devisentransfer

Dieses Symbol zeigt an, dass es nicht möglich ist, Zahlungen in
Vertragswährung aufgrund der Erhebung lokaler Währungskontrollen zu
tätigen. Dieses Symbol findet sich auf der Weltkarte für 2011 für
zwölf neue Länder: Algerien, Burkina Faso, Zentralafrikanische
Republik, Tschad, Guinea-Bissau, Guinea-Conakry, Madagaskar, Niger,
Afghanistan, Montenegro, Litauen und Mazedonien. Unter
Berücksichtigung der fünf Länder, die mit diesem Symbol nicht mehr
belegt sind, stieg die Zahl der Länder mit dem Symbol für
Devisentransfer von 69 im Jahr 2010 auf 76 im Jahr 2011.

Symbol für Streik, Aufstand, Aufruhr und Terrorismus

Elf neue Länder haben ein derartig hohes Risikoniveau, das sie ein
offizielles Symbol auf der Weltkarte erhalten. Das bedeutet einen
Anstieg von 100 Ländern im Jahr 2010 auf 111 im Jahr 2011. Zu den neu
hinzugekommenen Ländern auf dieser Liste gehören Angola, Tschad,
Belize, Österreich und Bahrain.

Symbol für den Ausfall staatlicher Zahlungen

Während die Zahl der Länder mit diesem Symbol von 87 im Jahr 2010
auf 88 im Jahr in diesem Jahr gestiegen ist, besteht für viele der
diesjährigen Downgrades nun ebenfalls dieses Risiko. Zwölf
Inselnationen, Antigua und Barbuda, Barbados, Bermuda, die
Kaimaninseln, Komoren, Dominica, Grönland, die Antillen, St. Lucia
und St. Kitts sowie Nevis, wurden alle aufgrund eines Anstiegs des
Risikos für den Ausfall staatlicher Zahlungen herabgestuft.

Symbol für gesetzliches und ordnungspolitisches Risiko

Zusätzliche zehn Länder sind mit diesem Symbol belegt, wodurch
sich die Gesamtanzahl der Länder mit dem Symbol im Jahr 2011 auf 104
erhöht. Im Gegensatz zu einigen spezifischen Veränderungen im
Risikoprofil wurden einige afrikanische Länder wie Madagaskar, Malawi
und Uganda dieser Kategorie aufgrund eines erhöhten Handelsniveaus
zugeordnet. Länder, die im Jahr 2011 zusätzlich zu dieser Liste
hinzukommen, sind: Vietnam, Bulgarien und Saudi Arabien.

Symbol für politische Einflussnahme

Die Weltkarte für 2011 zeigt einen geringfügigen Anstieg der Zahl
der Länder, bei denen das Risiko besteht, dass Investoren ihr
Vermögen aufgrund von Enteignung oder Verstaatlichung durch
Regierungen verlieren. Der Anstieg von 85 im Jahr 2010 auf 88 im Jahr
2011 umfasst Länder wie Afghanistan, Benin und Sambia.

Über die Weltkarte für politische Risiken 2011

Aon hat das politische Risiko von 211 Ländern und Territorien
bewertet und erfasste dafür das Risiko der Nichtkonvertierbarkeit und
des Transfers von Währungen, Streiks, Aufstände und Bürgerunruhen,
Krieg, Einstellung staatlicher Zahlungen, politische Interferenzen,
Unterbrechungen der Lieferkette sowie gesetzliche und
ordnungspolitische Risiken. Das Risiko wurde länderweise als
"Gering", "Mittelgering", "Mittel", "Mittelhoch", "Hoch" oder "Sehr
hoch" eingestuft. Ein Land mit "erhöhtem" Risiko wird als Land mit
einem mittelgeringen, mittleren, mittelhohen, hohen oder sehr hohen
Risiko eingestuft.

Die Ergebnisse der Analyse werden auf der von Aon in
Zusammenarbeit mit Oxford Analytica, einer internationalen
Beratungsfirma, erstellten Weltkarte für politische Risiken 2011
dargestellt. Oxford Analytica schöpft seine Untersuchungsergebnisse
aus einem weltweiten Netzwerk aus mehr als 1.000 Fachleuten -
einschließlich führender Dozenten der Oxford University und
bedeutender Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt - um das
geopolitische Risiko unabhängig bewerten zu können.

Die Weltkarte für politische Risiken wird jährlich von Aon
veröffentlicht. Aon bietet seit 1912 Versicherungs- und
Beratungsleistungen, wie Länderprüfungen, hinsichtlich politischer
Risiken und Handelskredite mit mehr als 400
Krisenmanagement-Spezialisten an 60 Standorten an.

Die Aon Political Risk Map 2011 ist urheberrechtlich geschützt.
Aon Group, Inc 2011.

Alle Rechte vorbehalten.

Über Aon

Aon Corporation ist der führende globale Dienstleister für
Risikomanagement sowie Versicherungs- und Rückversicherungsmakler und
Berater für Human Resources. Weltweit arbeiten für Aon mehr als
59.000 Mitarbeiter, um den Kunden mit innovativen und effizienten
Lösungen für Risikomanagement und Arbeitsproduktivität einen
deutlichen Mehrwert zu bieten. In über 120 Ländern steht Aon seinen
Kunden mit branchenführenden Ressourcen und technischem Know-how zur
Verfügung. Das Euromoney Magazin zeichnete das Unternehmen im Rahmen
einer Leserbefragung zum Thema Versicherungen 2008, 2009 und 2010 zum
weltbesten Maklerunternehmen aus. Bei den Umsätzen der Jahre 2008 und
2009 im Einzel- und Großhandels- sowie Rückversicherungs- und
Privatkundengeschäft gehört Aon zur Spitzengruppe der Business
Insurance-Liste der weltweit größten Versicherungsmakler. Die
Zeitschrift. A.M. Best ernannte Aon zur Nummer Eins der
Versicherungsmakler, basierend auf den Vermittlungsumsätzen der Jahre
2007, 2008 und 2009. Darüber hinaus wurde Aon in den Jahren 2007 bis
2010 von den Business Insurance-Lesern zum besten
Versicherungsmakler, 2006 bis 2010 zum besten Rückversicherungsmakler
und 2007 bis 2009 zum besten Beratungsunternehmen für Alterversorgung
gewählt. Weitere Informationen zu Aon erhalten Sie unter
http://www.aon.com . Unter http://www.aon.com/unitedin2010 können Sie
sich über die globale Partnerschaft zwischen Aon und Manchester
United und das Trikotsponsoring des Vereins durch Aon informieren. In
Deutschland ist Aon in den Geschäftsfeldern Versicherungsmakler,
Rückversicherungsmakler, Kreditversicherung sowie als Berater für
Human Resources tätig. Rund 1.670 Mitarbeiter arbeiten an acht
Standorten für das Unternehmen. Die Deutschlandzentrale von Aon ist
in Hamburg. Weitere Information über Aon Deutschland gibt es unter
http://www.aon.de .

Safe Harbour Statement: http://aon.mediaroom.com/index.php?s=67



Pressekontakt:
Aon Holding Deutschland GmbH
Corporate Communications
Volker Bitzer
Tel.: +49 (0)40 36 05 34 89
E-Mail: Volker_Bitzer@aon.de
www.aon.de/presse


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