(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Umbruch in der arabischen Welt Europa schweigt CARSTEN HEIL

Geschrieben am 17-01-2011

Bielefeld (ots) - Auffällig still ist es bei der Europäischen
Union und in Berlin in Sachen Tunesien. Pflichtschuldigst bietet die
Außenkommissarin Catherine Ashton zwar EU-Hilfe bei Wahlen an. Mehr
aber auch nicht. In Brüssel erkennen sie natürlich die Brisanz der
Entwicklung. Sie kann Auswirkungen auf die gesamte arabische Welt
haben, und damit rückt in den Blickpunkt, mit welch despotischen,
korrupten und menschenverachtenden Regimen der demokratische Westen
nicht nur Geschäfte, sondern auch Politik macht. Die Lage ist in fast
allen arabischen Ländern ähnlich: Durch Bevölkerungsexplosion ist die
Gesellschaft extrem jung, durch wirtschaftliche Stagnation wird vor
allem die junge Generation vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen, durch
Korruption wird der Gesellschaft Wohlstand vorenthalten, und durch
religiösen und politischen Fanatismus ist die Stimmung aufgeheizt.
Bislang konnten die herrschenden Cliquen das Volk mit ein paar
Almosen und drakonischen Maßnahmen von Polizei und Geheimdiensten
ruhigstellen. Das ist in Tunesien nun nicht mehr gelungen. Schon
finden sich Nachahmer in Ägypten, Algerien und Jordanien. Der Ruf
nach Demokratie in den genannten Ländern ist leicht. Was aber, wenn
bei demokratischen Wahlen plötzlich die gut organisierten Islamisten
an die Macht kommen oder andere radikale Kräfte? Wenn Stabilität und
wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Westen auf der Strecke
bleiben? Man denke nur an den Iran, wo der heutige Despot
Ahmadinedschad einst auch bei freien Wahlen an die Macht kam. Die
Politik, auch demokratische, zeigt ihre hässliche Fratze. Denn Europa
hat Interessen, die leichter mit wohlgesonnenen Regimen durchzusetzen
sind als mit gewählten Islamisten. Deshalb dröhnt Schweigen aus
europäischen Hauptstädten.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

310884

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Guttenberg geht aufs Ganze Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Gregor Mayntz: Gute Politik ist die Kunst des Möglichen. Karl-Theodor zu Guttenberg übt sich in der Kunst des Unmöglichen. Zunächst erschien es unvorstellbar, dass es dem Bayern gelingen könnte, ausgerechnet CDU und CSU, die Garanten der Wehrpflicht, zu deren Abschaffung zu bringen. Doch er hat es geschafft. Jetzt folgt Teil zwei: Er will im Alleingang die gesamte Bundesregierung aufs Kreuz legen. Die hat sich auf ein Sparpaket von 80 Milliarden Euro bis 2014 eingeschworen. Guttenberg wusste mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Das Winterchaos im Verkehr Geduld PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Der nächste Wintereinbruch kommt bestimmt, und wer dann mit Zug, Auto oder Flugzeug unterwegs sein muss, braucht vor allem Geduld, weil die Züge wieder zu spät oder gar nicht kommen, weil er auf verschneiten und vereisten Straßen im Stau steht, weil sein Flugzeug nicht vom Eis befreit werden konnte. Geduld braucht aber vor allem der Bahnfahrer noch sehr viel länger, denn bis die Deutsche Bahn ihre Züge und ihr Schienennetz winterfest gemacht haben wird, bis Weichen nicht mehr einfrieren und die Trittstufen der Waggons mehr...

  • FT: Taschenlampe nicht vergessen - Schlaglöcher erinnern uns auf unbarmherzige Weise daran, dass wir für unser Leben selbst verantwortlich sind Ein Kommentar von Eckard Gehm Flensburg (ots) - Taschenlampe nicht vergessen - Schlaglöcher erinnern uns auf unbarmherzige Weise daran, dass wir für unser Leben selbst verantwortlich sind Ein Kommentar von Eckard Gehm Nicht gesehen? Pech gehabt. Auf diese schlichte Formel lässt sich die Schlagloch-Misere dieser Tage bringen. Zwar verlangen Städte und Kommunen, dass jeder Bürger seinen Bürgersteig vorschriftsmäßig räumt und streut - die Ämter selbst entbinden sich aber gerne von Haftungsansprüchen mit dem Vermerk, Verkehrsteilnehmer hätten kein Grundrecht mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Iran Bielefeld (ots) - Die Faktenlage im Fall Steinigungsurteil bleibt widersprüchlich. Gestern wurde erneut deutlich: Der Fall der Iranerin Sakineh Mohammadi-Aschtiani prangt als der dunkelste Fleck auf der gar nicht so weißen Weste von Staatspräsident Mahmud Achmadinedschad. Die Steinigung der Frau ist vom Tisch, aber die Frage Tod durch den Strang oder zehn Jahre Foltergefängnis bleibt offen. Weltweit hat das Skandalurteil dem Regime geschadet und tut das weiterhin. Vermutlich ist die gestrige, äußerst ungewöhnliche Ankündigung der Aussetzung mehr...

  • 2+Leif: Gesundheitsstaatssekretär Bahr kritisiert CDU-Vorschläge zur Bekämpfung des Ärztemangels auf dem Land Berlin - (ots) - Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Daniel Bahr (FDP) hat die von der CDU-Bundestagsfraktion am Montag vorgelegten Vorschläge zur ärztlichen Versorgung auf dem Land kritisiert. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Bahr am Montagabend "Ich sehe da einiges kritisch." Bahr bemängelte insbesondere den bürokratischen Ansatz der Pläne des CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn , um mehr Ärzte für die Arbeit im ländlichen Raum zu gewinnen: "Wenn wir jetzt irgendwo ein Problem haben, dann haben wir schon sehr mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht