(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Gewerkschaften

Geschrieben am 13-01-2011

Osnabrück (ots) - Bitterer Abstieg

Welch schmerzhafter Aderlass. Nur noch 6,2 Millionen Menschen sind
Mitglied einer DGB-Gewerkschaft. Zum Vergleich: Zur Jahrtausendwende
waren es noch 8,2 Millionen.

Überalterung, eine weitgehende Deindustrialisierung in den neuen
Bundesländern, Wirtschaftsflauten mit hoher Arbeitslosigkeit,
Tarifflucht und eine allgemeine Entsolidarisierung in der
Gesellschaft haben die Reihen der Gewerkschaften deutlich gelichtet.
Ihre Macht und damit die Position der Arbeitnehmer ist wesentlich
schwächer geworden. Drohungen mit einem "heißen Herbst" oder
"spürbaren" Protestaktionen lassen Politiker und Arbeitgeber
dementsprechend meist kalt. Denn zu mehr als Nadelstichen reicht es
oft nicht, jedenfalls in vielen kleinen und mittleren Unternehmen.

Dieser Abstieg ist weitgehend unverdient. Schließlich haben die
Gewerkschaften in der jüngsten Vergangenheit großes
Verantwortungsbewusstsein gezeigt. So hat eine moderate Lohnpolitik
dazu beigetragen, die deutsche Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
Flexibilität stellten die Organisationen der Arbeitnehmer auch durch
die Aussetzung tariflicher Abmachungen in Krisenzeiten unter Beweis.

Von der Kampfrhetorik früherer Jahre ist wenig bis nichts
geblieben. Jetzt blitzt sie angesichts des "Discount-Arbeitsmarktes"
noch einmal auf. Völlig zu Recht. Denn so wichtig Instrumente wie die
Leiharbeit sind, sie dürfen nicht missbraucht und in Misskredit
gebracht werden.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

310387

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Italien / Regierung / Justiz Osnabrück (ots) - Wache Reflexe Sein Ich-bin-dann-mal-weg-Gesetz ist gescheitert. Dass sich Regierungschef Silvio Berlusconi trotz dieses Urteils der Verfassungsrichter gelassen zeigt, überrascht allerdings nicht. In seinen drei aktuell größten Prozessen hat ihm das von einer sklavisch folgenden Parlamentsmehrheit auf den Leib geschriebene Gesetz bereits wertvolle Zeit verschafft. Damit ist der üble Zweck erfüllt. Durfte sich der angeklagte Regierungschef doch nach Belieben für "unabkömmlich" erklären und Verfahren schier mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Libanon / Regierung Osnabrück (ots) - Der nächste Krieg droht Libanons prowestlicher Ministerpräsident Saad Hariri gehört zu den wenigen politischen Lichtgestalten im Nahen Osten. Dass seine Regierung nun gestürzt wurde, ist nicht seine Schuld. Die Hisbollah fühlt sich nach dem Libanonkrieg 2006 wieder stark genug, um ihre Macht weiter auszubauen. Deshalb nehmen die Radikalislamisten den Streit über das UNO-Tribunal zur Aufklärung des Terroranschlags auf Hariris Vater zum Anlass, die 2009 aus der Not geborene Regierung der nationalen Einheit mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu EU / Energie Osnabrück (ots) - Verkannte Wirklichkeit Brüssel ist weit von Deutschland entfernt. Vielleicht hat EU-Kommissar Oettinger aufgrund dieser Distanz eine falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit: Bei Hunderttausenden deutschen Kleinverdienern droht keine Energiearmut - sie existiert bereits. Wenn eine Familie mehrere Tausend Euro im Jahr für Energie zahlen muss, ist die Schmerzgrenze längst erreicht. Die ständigen Strompreiserhöhungen sind deshalb nicht nur ärgerlich, sondern zwingen viele bereits heute, bei existenziellen Dingen des mehr...

  • Weser-Kurier: kommentiert in seiner Ausgabe vom 14. Januar 2011 das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zur Sicherungsverwahrung in Deutschland: Bremen (ots) - Bedingt menschenfreundlich von Joerg Helge Wagner Nein, mehr Klarheit und damit Rechtssicherheit haben sie nicht geschaffen, die Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Müssen nun alle hochgefährlichen Gewalttäter, die zwischen 2004 und Ende 2010 nachträglich in Sicherungsverwahrung genommen wurden, freigelassen werden? Auch jene, bei denen die Sicherungsverwahrung schon bei einem Urteil vor 1998 verhängt, dann aber mehrfach über mehr als zehn Jahre hinaus verlängert wurde? Laufen mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Problem Altfälle Menschenrechtsgerichtshof zur Sicherungsverwahrung Cottbus (ots) - Deutschland ist erneut in vier Fällen wegen seiner Praxis der Sicherungsverwahrung vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg verurteilt worden. Das ist jedoch keine Überraschung. Denn in drei der vier Fälle ging es um die nachträgliche Verlängerung der Dauer der Unterbringung nach der Strafhaft. Die hatte der EGMR bereits in anderen Fällen vor einem Jahr als Menschenrechtsverstoß klassifiziert. Die neuen Entscheidungen dazu bestätigen diese Haltung. Die Bundesregierung hat bereits darauf und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht