(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu: Streikrecht bei der Kirche, Ausgestreckte Hand, BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 13-01-2011

Bielefeld (ots) - Es war der 13. Tag des Monats, wenn auch kein
Freitag. Dennoch verstehen die Obersten der evangelischen Kirche und
ihrer diakonischen Werke diesen 13. als einen schwarzen Tag. Mit
Zähnen und Klauen und mit Hilfe der weltlichen Justiz wollten sie das
System des sogenannten dritten Weges am Leben erhalten, das so nicht
mehr in diese Zeit passt. Das wissen die Mitglieder der
Leitungsgremien übrigens lange selber. Sie waren es, die es stetig
mehr und mehr aushebelten und die Idee der Dienstgemeinschaft zur
Unkenntlichkeit verstümmelten. Sie gründeten den Diakonischen
Dienstgeberverband, der Mitglied des weltlichen Arbeitgeberverbands
ist, und sie starteten Unternehmensausgründungen, um Mitarbeiterzu
Dumping-Löhnen zu beschäftigen. In der Welt nennt man das Ausbeutung,
und die Kirche bezeichnet das auch so, wenn es um weltliche
Mitbewerber geht. Statt flotte Sprüche zu klopfen, wie "Gott kann man
nicht bestreiken", sollten beide Kirchen und ihre Werke die
ausgestreckte Hand der Gewerkschaft Verdi ergreifen und ein modernes
Dienstrecht entwickeln. Verdi scheint dazu bereit und zudem
akzeptieren zu wollen, dass kirchliche Dienste von einem anderen
Zuschnitt sind als sonstige Dienstleister. Vor gar nicht so ferner
Zeit waren EKD und ÖTV, eine der Vorgängergewerkschaften Verdis,
bereits handelseinig, eine Partnerschaft zu schließen. Am 20. April
1996 lagen Entwürfe für eine Grundlagenvereinbarung, ei-ne
Schlichtungs- und Notlagenvereinbarung sowie Eckpunkte zu
inhaltlichen Regelungen unterschriftsreif vor. Sie wurden Makulatur,
weil einige Landeskirchen die EKD massiv bedrohten. An diese Fäden
gilt es anzuknüpfen. Glaubwürdig wäre der Versuch des Abschlusses
eines Sozialtarifvertrags, den die Bundesregierung allgemeingültig
machen sollte.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

310378

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu: Dioxin-Skandal,Systematisch,DIRK MÜLLER Bielefeld (ots) - Tatsächlich, ein beruhigendes Gefühl will sich bei uns Fleischessern und Eierkochern noch nicht einstellen. Das liegt auch am wenig überzeugenden Auftreten der mit dem Dioxin-Skandal konfrontierten - oder soll man sagen: überforderten? - Ministerin. Zu harmlos bleibt die Analyse der CSU-Politikerin Ilse Aig-ner angesichts des verbrecherischen Vorfelds bei der Produktion unserer Nahrungsmittel. Zu unkonkret wirken ihre Ankündigungen verschärfter Kontrollen und erweiterter Strafrahmen. Niemals lässt sie erkennen, mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Trauerfeier in Tucson Rostock (ots) - Amerikas Seele ist vergiftet. Vergiftet durch politische Intoleranz und rabiaten Populismus. Die USA brauchen "Heilung", erklärte denn auch Präsident Barack Obama auf der Trauerfeier für die Opfer des Blutbades von Tucson in Arizona. Auch wenn Amerika gestern innehielt, eine rasche Genesung ist nicht in Sicht. Zu tief sind die Gräben, die die Radikalisierung der Innenpolitik gefräst hat. Zu scharf waren die Worte, die sich in Arizona in Pistolenkugeln verwandelten. Die revoltierende Tea-Party-Bewegung, rechte Milizen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gewerkschaften Osnabrück (ots) - Bitterer Abstieg Welch schmerzhafter Aderlass. Nur noch 6,2 Millionen Menschen sind Mitglied einer DGB-Gewerkschaft. Zum Vergleich: Zur Jahrtausendwende waren es noch 8,2 Millionen. Überalterung, eine weitgehende Deindustrialisierung in den neuen Bundesländern, Wirtschaftsflauten mit hoher Arbeitslosigkeit, Tarifflucht und eine allgemeine Entsolidarisierung in der Gesellschaft haben die Reihen der Gewerkschaften deutlich gelichtet. Ihre Macht und damit die Position der Arbeitnehmer ist wesentlich schwächer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Italien / Regierung / Justiz Osnabrück (ots) - Wache Reflexe Sein Ich-bin-dann-mal-weg-Gesetz ist gescheitert. Dass sich Regierungschef Silvio Berlusconi trotz dieses Urteils der Verfassungsrichter gelassen zeigt, überrascht allerdings nicht. In seinen drei aktuell größten Prozessen hat ihm das von einer sklavisch folgenden Parlamentsmehrheit auf den Leib geschriebene Gesetz bereits wertvolle Zeit verschafft. Damit ist der üble Zweck erfüllt. Durfte sich der angeklagte Regierungschef doch nach Belieben für "unabkömmlich" erklären und Verfahren schier mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Libanon / Regierung Osnabrück (ots) - Der nächste Krieg droht Libanons prowestlicher Ministerpräsident Saad Hariri gehört zu den wenigen politischen Lichtgestalten im Nahen Osten. Dass seine Regierung nun gestürzt wurde, ist nicht seine Schuld. Die Hisbollah fühlt sich nach dem Libanonkrieg 2006 wieder stark genug, um ihre Macht weiter auszubauen. Deshalb nehmen die Radikalislamisten den Streit über das UNO-Tribunal zur Aufklärung des Terroranschlags auf Hariris Vater zum Anlass, die 2009 aus der Not geborene Regierung der nationalen Einheit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht