NDR Umfrage: stabile Wechselstimmung in Hamburg - neues Wahlrecht wird zum Problem
Geschrieben am 13-01-2011 |   
 
 Hamburg (ots) - Der ausgeprägte Wunsch nach einem politischen  
Wechsel kennzeichnet auch Mitte Januar die politische Stimmung in  
Hamburg: Nach einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des NDR  
sprechen sich fast zwei Drittel der Wahlberechtigten in der  
Hansestadt (62 Prozent) für einen von der SPD geführten Senat nach  
der Bürgerschaftswahl aus. Nur 9 Prozent wünschen sich allerdings  
eine Alleinregierung der SPD. 
 
   Bei einer Bürgerschaftswahl zum jetzigen Zeitpunkt könnte die CDU  
- trotz eines Plus von 4 Punkten gegenüber der Umfrage vom Dezember  
2010 - mit lediglich 26 Prozent der Stimmen rechnen. Sie würde damit  
eines ihrer schlechtesten Ergebnisse in der Wahlgeschichte der  
Hamburger Union verzeichnen. Die SPD bliebe mit unverändert 43  
Prozent stärkste Kraft und wäre mit diesem Stimmenanteil wieder etwa  
so stark wie zu Beginn der 1990er Jahre. Die Grünen/GAL büßen nach  
ihrem Rekordwert von 19 Prozent im Dezember 2 Punkte ein und könnten  
mit 17 Prozent der Stimmen rechnen. Die Linke verliert 2 Punkte, käme 
damit aktuell auf 5 Prozent und müsste um den Wiedereinzug in die  
Bürgerschaft kämpfen. Die FDP verharrt bei 4 Prozent wie im Dezember  
und würde damit zum dritten Mal in Folge den Einzug in die Hamburger  
Bürgerschaft verpassen. 
 
   Politikerzufriedenheit: Scholz deutlich auf Rang eins 
 
   SPD-Landeschef Olaf Scholz führt klar die Rangliste der Hamburger  
Spitzenkandidaten an. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent)  
äußert sich positiv über seine politische Arbeit, wobei 9 Prozent  
sehr zufrieden und 47 Prozent zufrieden sind. Das Urteil über den  
CDU-Spitzenkandidaten Christoph Ahlhaus fällt dagegen deutlich  
schlechter aus: Nur etwa jeder Vierte (28 Prozent) ist mit ihm sehr  
zufrieden (2 Prozent) oder zufrieden (26 Prozent). Eine klare  
Mehrheit der Hamburger (55 Prozent) äußert sich kritisch zum  
amtierenden Ersten Bürgermeister. Die Spitzenkandidatin der GAL Anja  
Hajduk kommt auf einen Zustimmungswert von 28 Prozent und liegt damit 
auf Augenhöhe mit Christoph Ahlhaus. Den geringsten Rückhalt  
verzeichnen Dora Heyenn, Spitzenkandidatin der Linken (9 Prozent),  
und die neue FDP-Spitzenkandidatin Katja Suding (6 Prozent). Beide  
haben zudem erhebliche Bekanntheitsprobleme. 
 
   Wenn die Hamburger den Ersten Bürgermeister direkt wählen könnten, 
würden sich 59 Prozent für den Herausforderer Olaf Scholz und 23  
Prozent für Christoph Ahlhaus entscheiden. Trotz eines Plus von 4  
Punkten zugunsten von Ahlhaus (und einem Minus von 7 Punkten für  
Scholz) hat sich das grundsätzliche Stimmungsbild nicht entscheidend  
verändert. Ahlhaus verfügt über keinerlei Amtsbonus. 
 
   Auch im direkten Vergleich einer Reihe von Eigenschaften und  
Kompetenzen kann Scholz den Amtsinhaber meist deutlich distanzieren.  
Im Bereich der Wirtschaftskompetenz erreicht  Ahlhaus mit 26 Prozent  
seinen besten Wert - aber selbst in dieser klassischen Domäne der  
Union liegt Scholz knapp vorn (30 Prozent). 
 
   Wirtschaftsentwicklung: Hamburger sind optimistisch 
 
   Die guten Wirtschaftsdaten der vergangenen Monate spiegeln sich  
auch im Urteil der Hamburger zur Wirtschaftsentwicklung. Ihr Blick in 
die nähere Zukunft zeigt eine optimistische Stimmungslage - rund vier 
von zehn Bürgern (36 Prozent) gehen von einem weiteren  
wirtschaftlichen Aufschwung aus, jeder zweite (49 Prozent) rechnet  
zumindest mit einem gleichbleibenden Niveau. Lediglich 13 Prozent  
äußern sich pessimistisch und glauben, dass es mit der  
wirtschaftlichen Lage in Hamburg im Verlaufe des Jahres bergab gehen  
werde. Die Einschätzung der Hamburger Wirtschaftslage ist damit jener 
Beurteilung ähnlich, die der ARD DeutschlandTREND im Januar für die  
Bundesrepublik insgesamt ermittelt hat. 
 
   Neues Wahlrecht: 84 Prozent der Hamburger fühlen sich nicht  
ausreichend informiert 
 
   Das Interesse der Hamburger an der Bürgerschaftswahl ist knapp  
sechs Wochen vorher ähnlich ausgeprägt wie im Vorfeld der Wahl 2008.  
Etwa sieben von zehn Wahlberechtigten (72 Prozent) bezeichnen sich  
als interessiert (sehr stark interessiert: 29 Prozent, stark: 43  
Prozent). 
 
   Allerdings könnte das neue Wahlrecht, bei dem die Wähler fünf  
Stimmen für die Landeslisten der Parteien und fünf Stimmen für die  
Kandidaten im Wahlkreis haben, zu einem Problem werden: 84 Prozent  
der Hamburger fühlen sich darüber nicht ausreichend informiert. 
 
   Für die repräsentative Erhebung befragte das  
Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap vom 7. bis zum 11. Januar  
1000 wahlberechtigte Hamburgerinnen und Hamburger per Telefon. Die  
Fehlertoleranz beträgt 3,1 Prozentpunkte (bei 50 % Anteilswert, 1,4  
Prozentpunkte bei 5 % Anteilswert). Hinweis an die Redaktionen: Alle  
Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der "Quelle: Infratest dimap  
im Auftrag des NDR" zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet  
unter http://www.ndr.de/hamburg abrufbar. 
 
   13. Januar 2011 
 
 
 
Pressekontakt: 
NDR Norddeutscher Rundfunk 
NDR Presse und Information 
Telefon: 040 / 4156 - 2300 
Fax: 040 / 4156 - 2199 
http://www.ndr.de
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