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Oskar Lafontaine auf stern.de: Linke "keine kommunistische Partei" - Äußerung von Parteichefin Lötzsch "unglücklich"

Geschrieben am 08-01-2011

Hamburg (ots) - In der derzeitigen heftigen Kommunismus-Debatte in
der Linkspartei hat sich jetzt Oskar Lafontaine eindeutig
positioniert. In einem Interview mit dem Online-Magazin stern.de
beantwortete er die Frage, ob er ein Kommunist sei, mit einem klaren
Satz: "Mit Sicherheit nicht. Ich war bekanntlich SPD-Vorsitzender."
Er nannte sich selbst einen "demokratischen Sozialisten".

Damit geht der Ex-Bundesvorsitzende und jetzige Saar-Fraktionschef
auf Distanz zu Gesine Lötzsch, seiner Amtsnachfolgerin in der
Linkspartei. Sie hatte in einem Beitrag für die marxistische "Junge
Welt" den Satz formuliert: "Wege zum Kommunismus können wir nur
finden, wenn wir uns auf den Weg machen."

Lötzsch ist in der Partei dafür kritisiert worden, dass sie in
ihrem Artikel nicht auf die Verbrechen des kommunistischen Systems
hingewiesen habe. Hierzu erklärte Lafontaine: "In Deutschland werden
mit dem Kommunismus der Mauerbau und die Verbrechen Stalins
verbunden. Damit hat die Linkspartei nichts am Hut." Der Kommunismus
sei gekennzeichnet gewesen durch die Forderung nach der Diktatur des
Proletariats sowie des revolutionären Umbruchs zur
Ein-Parteien-Herrschaft. Lafontaine zu stern.de: "Ich kenne niemanden
in der Linkspartei, der das fordert. Wir sind eine
reformsozialistische und keine kommunistische Partei." So räumte er
ein, dass der Satz der Co-Vorsitzenden "unglücklich" gewesen sei. In
der Bilanz sei ihr Artikel jedoch ein Bekenntnis zum
Reformsozialismus gewesen.

Nachdrücklich stellte sich Lafontaine vor den zweiten
Linksparteivorsitzenden Klaus Ernst, der zurzeit ebenfalls heftig
parteiintern kritisiert wird. Lafontaine: "Ohne Klaus Ernst gäbe es
die Linke nicht." Die Aussichten für den Fall, dass es nach den
Landtagswahlen des Jahres irgendwo rot-rot-grüne Koalitionsgespräche
geben sollte, beurteilt Lafontaine skeptisch: "Wenn SPD und Grüne an
ihrer verfehlten Politik festhalten, sind die Kompromisslinien
tatsächlich schmal."

Seine Rückkehr an die Spitze der Linkspartei schloss Lafontaine
aus. Er sagte dem Online-Magazin: "Ich bin dankbar, dass ich den
Krebs wahrscheinlich überwunden habe, ich bewerbe mich nicht um
irgendwelche Ämter."



Pressekontakt:
stern.de-Mitarbeiter
Hans-Peter Schütz
Telefon 0171-5445141

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