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Lausitzer Rundschau: Politik auf dem Abstellgleis Zum Chaos bei der Deutschen Bahn

Geschrieben am 05-01-2011

Cottbus (ots) - Nach dem Debakel in der Finanzkrise mit den
staatseigenen Banken schlingert jetzt mit der Deutschen Bahn ein
weiteres Unternehmen der öffentlichen Hand ins Chaos. Zwar mögen
dabei die finanziellen Schäden begrenzt sein, auf den Alltag von
Millionen von Menschen aber hat die Leistungsunfähigkeit dieses
größten Verkehrsbetriebes gravierende Auswirkungen. Das langsame
Sterben des einstigen Stolzes des deutschen Personennahverkehrs, der
Berliner S-Bahn, ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Es klemmt an
vielen Stellen und insbesondere in den Bereichen, in denen
öffentliche Subventionen den Betrieb garantieren sollen. Neu ist dies
alles nicht. Nutzer der Züge warnen seit Jahren, dass die Bahn vom
Dienstleistungsbetrieb zu einer Pannenveranstaltung mutiert. Dies
aber hat selten jemand der politisch Verantwortlichen hören wollen.
Zuerst hatte unter dem sozialdemokratischen Bundeskanzler Gerhard
Schröder der Umbau zum Weltkonzern Vorrang. Dann glaubte die
christdemokratische Nachfolgerin Angela Merkel, das Problem aussitzen
zu können und wechselte lediglich den Chef des Konzerns aus. Zwar
wurde der Börsengang abgeblasen, eine klare Orientierung aber für den
Konzern blieb aus. Verlässlichkeit, Kundenzufriedenheit - für jedes
andere Unternehmen überlebensnotwendig - sind bei dem
Staatsunternehmen immer noch Fremdworte. Der von der Politik in eine
Sackgasse gejagte Dinosaurier wird zum Problem für Teile der
Infrastruktur des Landes, und Berlin bekommt dies gerade schmerzhaft
zu spüren. Was nottut, liegt auf der Hand. Die Bahn muss
schnellstmöglich dort wieder wettbewerbsfähig werden, wo sie immer
noch am meisten Geld verdient - im Regionalverkehr. Sie muss nicht in
Großbritannien, sondern in ihre Netze investieren, ihre umstrittenen
Großprojekte in Frage stellen und gegebenenfalls stoppen. Und sie
muss sich endlich von Managern und Beratern trennen, die hinreichend
bewiesen haben, dass sie ihren Aufgaben nicht gewachsen sind. Denn
wenn nicht bald einschneidende Änderungen greifen, so wird aus der
einst stolzen Bahn ein hoffnungsloser Sanierungsfall. Der laufende
Betrieb wird dabei der ausländischen Konkurrenz ausgeliefert und das
Netz zu einem unangemessenen Kostenfaktor. Spätestens dann aber
bezahlt der Bürger nicht nur mit Zeit und Geduld, sondern in harten
Euro die Fehler der letzten Jahre.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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