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Trierischer Volksfreund: Inhaftierte Journalisten im Iran - Leitartikel Trierischer Volksfreund, 29.12.2010

Geschrieben am 28-12-2010

Trier (ots) - Taktieren in Teheran

Die Geiselnahme von 52 Amerikanern in der US-Botschaft in Teheran
liegt ziemlich genau 30 Jahre zurück - doch die Erkenntnisse aus dem
historischen, damals 444 Tage dauernden Drama sind weiter gültig: Der
Iran hält sich nicht an die Spielregeln der zivilisierten
internationalen Gemeinschaft. Und: Wer verhandeln will, benötigt
einen langen Atem. Seit Ende Juli 2009 sitzen zwei amerikanische
Touristen in iranischer Haft, die bei einer Wanderung in Kurdistan
eigenen Angaben zufolge von iranischen Grenzern verschleppt und nun
der Spionage beschuldigt werden. Und Deutschland macht derzeit - im
Fall der beiden wegen eines simplen Akkreditierungsfehlers
verhafteten Reporter - ebenfalls neue und unerfreuliche Erfahrungen
mit dem Taktieren des Regimes in Teheran.

Die Journalisten durften nun erstmals nach langem Tauziehen und
mehreren gebrochenen Versprechen hinter den Kulissen Angehörige
treffen. Vergleichbare Fälle haben in der Vergangenheit gezeigt, dass
die Hardliner im Iran vor allem ein Ziel mit solchen
Quasi-Geiselnahmen verfolgen: Grundsätzlich die eigene Position bei
politischen Streitfragen mit dem Westen zu stärken und handfeste
Gegenleistungen zu erreichen. Die Hoffnung, die beiden Reporter zum
Weihnachtsfest durch stille Diplomatie und eher zurückhaltendes
Vorgehen frei zu bekommen, hat sich leider nicht erfüllt. Die Frage
ist deshalb, ob hier nicht doch in absehbarer Zeit mit stärkerem
nationalen und internationalen Druck agiert werden sollte. Denn
scharfe Kritik hat durchaus Durchschlagskraft - und beispielsweise
die Steinigung von Sakineh Aschtiani verhindert, über deren Fall die
Festgesetzten berichten wollten.

Autor: Friedemann Diederichs



Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de


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