(Registrieren)

Der Tagesspiegel: Gabriel: Merkel verspielt beim Euro Kohls Erbe

Geschrieben am 10-12-2010

Berlin (ots) - SPD-Chef Sigmar Gabriel hat Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) vorgeworfen, mit einer "völlig verfehlten
Europa-Politik" den Interessen Deutschlands zu schaden. Wie bereits
bei der Griechenlandkrise führe "Merkels Zaudern und Zögern" zu immer
höheren Zinsen an den Finanzmärkten, sagte Gabriel dem Tagesspiegel
(Samstagausgabe). Das treffe auch Deutschland, denn die
Verunsicherung der europäischen Finanzmärkte sei inzwischen so stark,
dass die Bundesrepublik deutlich höhere Zinsen zahlen müsse. "Europa
ist führungslos, und Angela Merkel verspielt das Erbe von Helmut
Schmidt bis Helmut Kohl", kritisierte der SPD-Chef. "Statt endlich
den Geburtsfehler des Euro zu beseitigen und zu einer gemeinsamen
Währung auch eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik
hinzuzufügen, betreibt die Regierung eine Politik der
Renationalisierung der EU."

Die Anleger auf den Finanzmärkten trauten inzwischen nicht einmal
mehr dem gemeinsamen Rettungsschirm, weil die Risiken der
Bankbilanzen nach wie vor unbekannt seien. Der im Frühjahr
durchgeführte Stresstest für die europäischen Banken sei
offensichtlich "Lug und Trug" gewesen, sagte Gabriel. Merkel setze
mit ihrem Blick auf die Staatsverschuldung der Länder am falschen
Ende an, denn Irland, Portugal und Spanien hätten anders als
Griechenland weniger Schulden als Deutschland gehabt. "Sie geraten
jetzt in Finanzprobleme, weil ihre Banken marode sind. Und solange
diese Banken nicht dazu gezwungen werden, ihre Karten auf den Tisch
zu legen, taumelt Europa von Krise zu Krise."

Merkel müsse ihren Kurs ändern, verlangte Gabriel. Deutschland
werde sonst zum großen Verlierer der Eurokrise, denn "Millionen von
Arbeitsplätzen hängen bei uns davon ab, dass wir unsere Güter nach
Europa verkaufen können". Der Zusammenbruch des Euro sei für die
Arbeitsplätze in Deutschland die größte Gefahr. "Es gibt nur noch
saure Äpfel in Europa, in einen werden wir beißen müssen. Es gibt
keinen Königsweg mit nur einem Instrument. Wer Europa und damit auch
Deutschland wirklich helfen will, der muss zum Beispiel auch die
Vorschläge für eine gemeinsame europäische Absicherung mit einer
Offenlegung der Bankbilanzen und einer gemeinsamen Finanz- und
Steuerpolitik verbinden."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

305773

weitere Artikel:
  • Freie Presse (Chemnitz): Ex-BND-Präsident verteidigt geplante "Super-Polizei"/ Wieck: "Anpassung an das Gefährdungsprofil" Chemnitz (ots) - Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Hans-Georg Wieck, hat sich für die vorgeschlagene Zusammenlegung von Bundeskriminalamt und Bundespolizei ausgesprochen. Dies sei ein Weg, um eine höhere Effizienz bei den Strafverfolgungsbehörden zu erreichen, sagte der frühere Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse" (Samstagausgabe). Es sei zu begrüßen, "wenn die Doppelbelegung von Aufgaben reduziert wird und die beiden Behörden sich gegenseitig dadurch unterstützen, mehr...

  • Rheinische Post: NRW-CDU bestätigt: Frühere Landtagspräsidentin van Dinther hat Mitgliedsbeiträge nicht gezahlt Düsseldorf (ots) - Vier Jahre lang hat die frühere Präsidentin des NRW-Landtags, Regina van Dinther, keine Beiträge an ihren CDU-Kreisverband Ennepe-Ruhr gezahlt. Dies berichtet die "Rheinische Post" (Samstagausgabe) unter Berufung auf den Abschlussbericht der NRW-CDU. Demnach erfolgten in den Jahren 2004 sowie 2006 bis 2008 keine Zahlungen an den Kreisverband. CDU-Generalsekretär Oliver Wittke erklärte, mit dem Bericht sei die Angelegenheit für die Landespartei beendet. Van Dinther hatte dagegen stets behauptet, ihre Mitgliedsbeiträge mehr...

  • Neues Deutschland: zur Lage in Haiti Berlin (ots) - In Haiti gilt es zu retten, was noch zu retten ist. Dass aus den Wahlen am 28. November noch ein geglückter Neuanfang für den krisengeplagten Karibikstaat entspringen kann, ist derzeit unwahrscheinlich. Auch die von der provisorischen Wahlbehörde angekündigte Neuauszählung der Stimmen dürfte die Gemüter kaum beruhigen: Verfehlt der Regierungskandidat Jude Célestin die Stichwahl, werden seine Truppen mobil machen. Bleibt es dabei, dass Michel Martelly vom Entscheidungsgang ausgeschlossen bleibt, werden dessen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert die Osler Zeremonie zum Friedensnobelpreis (Sonnabendausgabe) Frankfurt/Oder (ots) - Zwischen Arroganz und Paranoia Das Komitee in Oslo kann war nie ein Instrument, das im Auftrag eines Staates oder einer Staatengruppe niedrige politische Ziele verfolgte. Genauso wenig wie die Verleihung des Friedensnobelpreises an Andrej Sacharow die Sowjetunion zerfallen ließ, wird die Ehrung für den inhaftierten Liu Xiaobo das Reich der Mitte zum Einsturz bringen. Vielmehr sagt die heftige Reaktion aus Peking etwas über das Selbstverständnis Chinas aus. Da ist von Souveränität und Weltläufigkeit mehr...

  • Frankfurter Neue Presse: Nobelpreis: Ein Ärgernis für die Tyrannen. Leitartikel von FNP-Politikchef Dr. Dieter Sattler. Frankfurt am Main (ots) - Westlichen Skeptikern, die nach dem Scheitern der "Menschenrechtsexpeditionen" schon wieder anfangen, vor autoritären Herrschern zu kapitulieren, sei gesagt: Die Freiheit ist zwar nicht von heute auf morgen in anderen Kulturen zu installieren, aber die Universalität der Menschenrechte ist auch nicht wegzurelativieren. Anspruch auf Freiheit haben auch die Menschen in China. Und man sollte sie zumindest moralisch dabei unterstützen, sie durchzusetzen - so wie es das Nobelpreiskomitee vorexerziert hat. Dass mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht