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Westdeutsche Zeitung: Der Terror erhält sich durch Zerstörung = Von Lothar Leuschen

Geschrieben am 17-11-2010

Düsseldorf (ots) - Hysterie ist eine denkbar schlechte Ratgeberin.
Sie macht kopflos, erzeugt Fehler und begünstigt so jene, die sie
verursacht haben. Aus diesem Grund ist der Hinweis von Innenminister
de Maizière richtig, dass Deutschland sich von der Bedrohung durch
islamistische Terroristen nicht aus der Fassung bringen lassen darf.
Und selbstverständlich gehört dazu auch, dass Bundeskanzlerin Merkel
ihrer Arbeit ohne Einschränkung weiter nachgeht. Aber die Warnung vor
Hysterie darf und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland
noch stärker in den Fokus radikaler Islamisten gerückt ist. Dabei ist
die Diskussion darüber müßig, ob die jüngste Integrationsdebatte die
Terroristen schwer beleidigt haben kann oder ob die Beteiligung der
Bundeswehr am Nato-Einsatz in Afghanistan die Terroristen provoziert.
All das mag eine Rolle spielen. Entscheidend ist es aber nicht. Das
Terrornetzwerk El Kaida hat mehrfach unmissverständlich klar gemacht,
dass Deutschland längst in seinem Fokus ist. Umso bedenklicher war
jüngst die Erkenntnis, dass die Paketbomben aus dem Jemen an jüdische
Einrichtungen in den USA über den Flughafen Köln verschickt werden
konnten. Denn niemand hatte bemerkt, welch gefährliche Fracht dort
umgeladen worden war. Diese peinliche Panne mag de Maizière jetzt
dazu bewegen, die Terrorwarnung aus den USA besonders ernst zu
nehmen. Aber kann es angesichts der Sauerland-Gruppe und der
Anschläge auf Züge in Madrid sowie auf die Londoner U-Bahn vor
einigen Jahren zuviel Vorsicht geben? Nein. Kann es nicht. El Kaida
hat die Macht und die Mittel, überall auf der Welt zuzuschlagen. Das
wird dieses Terrornetzwerk mit Sicherheit auch tun. Denn der Terror
von Osama bin Laden verfolgt im Grundsatz nur das Prinzip der
Selbsterhaltung. El Kaida muss töten und zerstören, um unter ihren
Anhängern ihre Daseinsberechtigung zu manifestieren. Darum geht es.
Nicht um Politik, nicht um Glauben oder irgendwelche noch so hehre
Ziele. Deshalb ist die Annahme der Bundesregierung falsch, dass sich
diese Terroristen mit "billigen Siegen" zufriedengeben, also
glücklich sind, wenn Deutschland lahm liegt. Sie wollen Blut und Tod,
damit ihr Mythos weiterleben kann.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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