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Energiesparlampen von toom-Baumärkten überschreiten EU-Quecksilbergrenzwert

Geschrieben am 12-11-2010

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Deutsche Umwelthilfe warnt vor Kauf - Stichprobenanalyse belegt:
Zwei von fünf untersuchten Energiesparlampen der Marke LUXXX Energy
saver candle liegen über aktuell geltendem Grenzwert von fünf
Milligramm - toom-Mutterkonzern REWE beruft sich auf
Ausnahmeregelungen - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert
von REWE als Kandidaten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis
sofortigen Verkaufsstopp

Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren enthalten technisch
bedingt und in geringen Mengen giftiges Quecksilber. Um die Risiken
für Nutzer und Umwelt einzugrenzen, beschränkt die so genannte
RoHS-Richtlinie der EU (2002/95/EG, Richtlinie zur Beschränkung der
Verwendung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten) die
Höchstmenge des Metalls auf fünf Milligramm je Energiesparlampe.

In Lampen hoher Qualität finden sich deshalb heute meist nur noch
Quecksilbermengen von weniger als zwei Milligramm. Dagegen ermittelte
ein unabhängiges Prüflabor jetzt überhöhte Quecksilberwerte in
Produkten, die von der Baumarktkette toom - einem Unternehmen der
REWE-Gruppe - vertrieben werden. Fünf Energiesparlampen der Marke
LUXXX Energy saver candle wurden geprüft. In zwei der Lampen ergaben
die Analysen Quecksilberwerte von 5,70 bzw. 6,35 Milligramm. "Die EU
legt Quecksilber-Grenzwerte nicht nach Lust und Laune fest, sondern
zum Schutz der Nutzer und der Umwelt", sagt der Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), Jürgen Resch. "Wir fordern von
REWE einen sofortigen Verkaufsstopp aller Energiesparlampen mit
erhöhtem Quecksilbergehalt."

Auf Nachfrage erklärte REWE gegenüber der DUH, die beanstandeten
Energiesparlampen seien bereits im Mai 2002 angekauft und damit vor
dem 1. Juli 2006 in Verkehr gebracht worden. Daher seien sie vom
europäischen Quecksilbergrenzwert ausgenommen. "Das Argument entlarvt
den diesjährigen Kandidaten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis
als rein gewinngetriebenes Unternehmen. Nachhaltig ist da nur das
Streben nach Gewinnmaximierung, notfalls auch zu Lasten der
Gesundheit der Verbraucher und der Umwelt", so Resch.

REWE weigert sich zu verpflichten, den Verkauf von
Energiesparlampen mit mehr als fünf Milligramm Quecksilber zu
stoppen. Resch nennt das "den Offenbarungseid eines angeblichen
Vorreiters in Sachen Nachhaltigkeit." Der Verkauf von über acht Jahre
alten Ramsch-Energiesparlampen, die den aktuell geltenden
EU-Grenzwert überschreiten und ein mehrfaches an Quecksilber
enthalten wie moderne Lampen sei "rücksichtslos und rein
profitorientiert". Die Verbraucherinnen und Verbraucher ruft Resch
auf, grundsätzlich keine Energiesparlampen mit mehr als zwei
Milligramm Quecksilber mehr zu kaufen. Seit dem 1. September diesen
Jahres muss der Quecksilbergehalt von Energiesparlampen auf der
Verpackung vermerkt sein.

Die DUH hatte die toom BauMarkt GmbH in der vergangenen Woche um
Stellungnahme gebeten, ob aus ihrer Sicht der Weiterverkauf von
Energiesparlampen zulässig sei und gegenüber der Umwelt und den
Verbrauchern vertretbar wäre. Die REWE-Gruppe hat seit über drei
Wochen Kenntnis von den Grenzwertüberschreitungen, will sich aber
nicht verpflichten, die betroffenen Lampen aus dem Sortiment zu
nehmen. Des Weiteren weigert sich REWE Fragen zu beantworten oder zu
erklären wie das Unternehmen zukünftig den Verkauf von
Energiesparlampen mit entsprechenden Grenzwertüberschreitungen
vermeiden will.

"Nachhaltigkeitsengagement und unternehmerische Verantwortung
stoßen bei der REWE-Gruppe in Sachen Energiesparlampen schnell an
ihre Grenzen", kommentiert Maria Elander, Leiterin
Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Nicht nur würden durch den Verkauf
von Energiesparlampen mit mehr als fünf Milligramm Quecksilber
vermeidbare Umweltauswirkungen durch das giftige Schwermetall
billigend in Kauf genommen, hinzu komme, dass so auch hochwertige
Energiesparlampen, die zur Einhaltung der Energieeffizienz- und
Klimaschutzziele in Europa wichtig sind, in Verruf kämen.

Hintergrund

Die REWE-Gruppe fällt zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen im
Zusammenhang mit dem Vertrieb ihrer Energiesparlampen auf. Bereits im
September hatte sie gemeinsam mit der BILD-Zeitung unter dem Motto
"Aktionswoche zur Nachhaltigkeit" billige Energiesparlampen der Marke
Logo auf der Titelseite des Boulevardblatts beworben. Mit einer "Nimm
3, zahl 2"-Aktion sollte der Absatz von Lampen der REWE-Eigenmarke in
den Filialen der toom BauMarkt GmbH erhöht werden. In der Anzeige
wurden die Lampen als Energiesparlampen der Energieklasse A beworben,
obwohl sie nur die Kriterien der Energieklasse B erfüllt haben. Die
REWE-Zentralfinanz eG hatte sich deshalb am 08.10.2010 für die toom
BauMarkt GmbH durch eine Unterlassungserklärung mit
Vertragsstrafeversprechen gegenüber der DUH verpflichtet, es
zukünftig zu unterlassen, in Werbeanzeigen mit dem Text
"Energiesparlampe Energieklasse A" zu werben, wenn in der Anzeige
eine Energiesparlampe mit der Energieklasse B abgebildet ist.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Maria Elander, Leiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-41, Mobil:
0160 5337376, E-Mail: elander@duh.de

Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, 0171 5660577,
rosenkranz@duh.de


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