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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Fußballer Dejagah

Geschrieben am 09-10-2007

Mainz (ots) - Das Völkerverbindende am Sport hat sich schon mehr
als einmal als Worthülse erwiesen, ebenso die kühne Behauptung, Sport
habe mit Politik nichts zu tun.
Die Weigerung des Wolfsburger Fußballprofis Ashkan Dejagah, in einer
deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaft gegen Israel auf nahöstlichem
Boden anzutreten, erst recht das Echo auf diese Entscheidung, belegen
wieder einmal exakt das Gegenteil. Wenn der Sport politikfrei wäre,
müsste Israel nicht um die Europameisterschaft spielen, obwohl es
unstrittig in Asien liegt. Aber die arabischen Nachbarn wollen mit
Sportlern aus dem Judenstaat nichts zu tun haben, deshalb also dieser
organisatorische Kunstgriff. Der Deutsch-Iraner Dejagah ist
möglicherweise mehr von nackter Angst um sich selbst und seine
Angehörigen in Iran als von der Überzeugung getrieben, aus einer
Mischung von konfessionellen und politischen Motiven gegen jüdische
Spieler nicht antreten zu können. Was immer es auch genau gewesen
sein mag:
der junge Mann ist für eine deutsche Nationalmannschaft nicht mehr
akzeptabel. Denn tatsächlich besteht er nicht nur darauf, in einem
x-beliebigen Land nicht zu spielen, sondern als Deutscher, der er
auch ist, in Israel, dem wiederum der Staatspräsident des Iraners in
ihm längst schon offen Tod und Verderben versprochen hat. Die
deutsche Öffentlichkeit darf um den Vorgang allerdings auch nicht
mehr Aufhebens machen, als der Sache selbst angemessen ist. Zudem
häufen sich unglückliche Einschätzungen und spontane Kommentare, wie
sie allem voran die Spitze des DFB verlauten ließ, der sich dann auch
postwendend selbst korrigieren musste. Wenn der Spieler Dejagah aus
subjektiv guten Gründen einer deutschen Auswahlmannschaft nicht
uneingeschränkt zur Verfügung steht, sollte man das still
respektieren, nicht lautstark verachten.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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