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Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Bahn/Strecke:

Geschrieben am 09-10-2007

Wiesbaden (ots) - Das Dementi konnte gar nicht schnell genug
kommen: Verkehrsminister Tiefensee hat gut daran getan, Zweifel an
der Bundesfinanzierung für wenig genutzte Bahnstrecken im Keim zu
ersticken. DB und Bund sind in der Pflicht, die Länder bei der
Versorgung der Bevölkerung mit einer ausreichenden Zahl von Zügen im
Nahverkehr zu unterstützen. Wer das nicht will, muss die geplante
Privatisierung der Bahn stoppen.
Die künftigen Aktienrenditen im Blick, steht das Unternehmen
hochgradig unter Verdacht, sein Augenmerk vor allem den prestige- und
einnahmeträchtigen Fernverkehrs- und den gut frequentierten
Regionalverbindungen zu widmen und dabei die Nebenstrecken zu
vernachlässigen. Und das nicht, weil die DB-Oberen per se das
personifizierte Böse verkörperten, sondern weil dies für ein
gewinnorientiertes Unternehmen ein durchaus übliches und
nachvollziehbares Verhalten wäre. Wer öfter mit dem Zug fährt, weiß,
dass die Fahrgäste schon heute regelmäßig gezählt werden. Im
Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Privatisierung der Bahn das
falsche Verfahren zur Sicherung einer breiten Grundversorgung ist. Um
dieses Dilemma drückt sich auch die Bundesregierung herum, der man
deshalb siehe oben auch die Bereitschaft sofort zugetraut hat,
Strecken in der Fläche aufzugeben.
Dabei bietet sich eine Lösung förmlich an: Das Schienennetz darf
nicht bei der DB bleiben, sondern muss vom Bund übernommen werden.
Nicht nur für die uneingeschränkt rentablen Verbindungen, sondern
auch für geringer frequentierte Nebenlinien finden sich schnell
Anbieter, die nicht unter dem Druck der Börse stehen und einen für
die Fahrgäste akzeptablen Verkehr anbieten wollen. Dass der Konzern
dies mit allen Mitteln zu verhindern versucht, ist schlicht nicht in
Ordnung und geht am Interesse aller Bahnnutzer völlig vorbei. Sie
würden zum Umstieg auf das Auto gezwungen, die Lage der ohnehin
verkehrsgeplagten Städte und der Umwelt würde so zusätzlich
verschlechtert.

Originaltext: Wiesbadener Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64428.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Wiesbadener Kurier
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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