(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Die Volksinitiative zum Stopp des Braunkohleabbaus Auseinandersetzung

Geschrieben am 08-10-2007

Cottbus (ots) - Es geht bei der Volksinitiative, die gestern
begann, für die Lausitz um viel. Es geht aber nicht um die Rettung
des Weltklimas. Und es geht nicht um sichere Arbeitsplätze. So schwer
das manchem zunächst verständlich erscheint, aber ein absehbares Ende
des Braunkohleabbaus in der Region würde den Ausstoß in Deutschland
an schädlichen Treibhausgasen um nicht eine Tonne verringern. Es
würde nur dazu führen, dass andere Regionen, andere Industrien sich
freuen würden über eine zusätzliche Gnadenfrist. Und das grüne Licht
für weitere Tagebaue ist alles andere als die Rettung von Tausenden
von Jobs. Weiter abgebaut, weiter verfeuert, weiter beschäftigt wird
in jedem Fall nur, wenn sich das auch rechnet. Die dafür wesentlichen
Entscheidungen fallen nicht in Cottbus oder Potsdam, sondern in
Brüssel und Berlin. Wie sie aussehen werden, weiß heute noch keiner
genau. Deswegen auch sind alle Planungen, alle Versprechungen derzeit
nur wenig wert.
Es wird dennoch auf vielfältige Art und Weise versucht, die
Auseinandersetzung um die Zukunft der Region zu umgehen, zu
überfrachten mit Argumenten, die in der Debatte nichts verloren
haben. Auch ohne den Strom der Lausitz gehen in Deutschland die
Lichter nicht aus. Auch mit den Abgasen der Braunkohlekraftwerke
kann, wird unser Land auf vielfältige Art seinen Beitrag zum
Klimaschutz erbringen. Es geht nicht um die großen Menschheitsfragen.
Es geht immer noch um Dörfer wie Kerkwitz, um die Wälder, die Bäche,
die Jahrtausende von Jahren alte Landschaft einerseits und um die
Menschen, die mit der Kohle ihr Brot verdienen, andererseits.
Dass darüber nicht nur die Region, sondern das ganze Bundesland
befinden soll, hat durchaus seine Berechtigung. Für die gigantischen
Schäden, die der DDR-Tagebau hinterlassen hat, sind nach der Einheit
alle deutschen Steuerzahler mit erheblichen Summen in Haftung
genommen worden. Das wird sich nicht wiederholen. Für das, was in
Zukunft passiert, braucht die Lausitz wenigstens die Rückendeckung
durch Brandenburg.
Und die Region braucht schon seit Langem eine offene, ehrliche
Debatte darüber, wohin sie gehen will, wie sie sein wird in den
kommenden Jahrzehnten. Solch eine Debatte ist tatsächlich etwas
Neues. In ihr zählt nicht der von oben verordnete Weg und zählt auch
weniger die Gewichtung widerstreitender Interessen. Sie wird vielmehr
bestimmt von der Überzeugungskraft der Argumente. Sie ist ein längst
notwendiges Wagnis in mehr Demokratie.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

97054

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Der Reformstreit in der SPD Das Schweigen der Lämmer Cottbus (ots) - So kann man es natürlich auch machen: Während SPD-Parteichef Beck und Vize-Kanzler Müntefering sich lautstark zerfleischen, üben sich Außenminister Steinmeier und Finanzminister Steinbrück so gut es geht im Schweigen der Lämmer. Wie die listigen Schulbuben stehen sie in der Ecke und warten ab. Mutig ist das nicht. Die Herren verbindet ja eine Vorgeschichte. Vor wenigen Wochen bejubelten Steinmeier und Steinbrück zusammen mit dem Brandenburger Platzeck die Agenda 2010 in einem Buch. Von Veränderungen wollten sie damals nichts mehr...

  • Rheinische Post: Müntefering ringt um die Macht Düsseldorf (ots) - Von Gregor Mayntz Selbst wenn Vizekanzler Franz Müntefering sein politisches Schicksal vom Überleben der Grundfunktionen der Agenda 2010 beim SPD-Parteitag abhängig machen würde er könnte dies so jetzt nicht verkünden. Sofort würden die Spekulationen ins Kraut schießen, ob sich Parteichef Kurt Beck - doch unter die Führung von CDU-Kanzlerin Angela Merkel begeben oder wer sonst nach Müntefering Vizekanzler und wer Arbeitsminister sein könnte. Anders als Gerhard Schröder, der als Kanzler mit Rücktrittsdrohungen die mehr...

  • Rheinische Post: NRW-Geschmäckle Düsseldorf (ots) - Von Martin Bewerunge Geschichten mit "Geschmäckle" sind wie Kletten: Man muss sie rasch loswerden, sonst haften sie einem womöglich lange an. An der Ministerriege von Jürgen Rüttgers kleben derzeit einige dieser lästigen Anhängsel, und das stimmt auch den Ministerpräsidenten alles andere als fröhlich. Es läuft nicht rund für Rüttgers' Truppe. Erst soll Bauminister Wittke einen alten Studienkollegen für den Chef-Posten bei der Wohnungsbauförderungsanstalt vorgeschlagen haben. Dann geriet die Büroleiterin von Familienminister mehr...

  • Rheinische Post: Der Fall Afghanistan Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Sechs Jahre dauert nun schon der Militäreinsatz in Afghanistan. Frieden hat er bisher nicht gebracht. Die radikal-islamischen Taliban sind wieder auf dem Vormarsch, es kommt täglich zu Anschlägen, denen auch Bundeswehrsoldaten zum Opfer gefallen sind. Die unbefriedigende Sicherheitslage heizt naturgemäß den Streit um die Afghanistan-Mandate an, deren Verlängerung der Bundestag in den nächsten Tagen beschließen wird. Die Frage muss aber beantwortet werden, ob das Risiko des Einsatzes größer ist mehr...

  • Rheinische Post: VW will Ein-Liter-Auto in Serie bauen Düsseldorf (ots) - Der Wolfsburger Autokonzern VW will spätestens im Jahr 2010 das Ein-Liter-Auto auf den Markt bringen. Das sagte Konzernchef Martin Winterkorn der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) bei einem internationalen Stahlkongress in Berlin. Allerdings schränkte er auch ein: "Dieses Auto wird kein Verkaufsschlager". Die Karosse des Umweltautos soll vornehmlich aus Kunststoff und Magnesium bestehen. Motorisiert ist der Wagen mit einer Ein-Zylinder-Maschine mit 300 Kubikzentimeter Hubraum. Die Höchstgeschwindigkeit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht