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Lausitzer Rundschau: Cottbuser Erklärung ehemaliger DDR-Häftlinge

Geschrieben am 07-10-2007

Cottbus (ots) - Das Datum war gewiss kein Zufall. Gerade am 7.
Oktober, dem Geburtstag der DDR, trafen sich ehemalige politische
Gefangene in Cottbus, um einen anderen Umgang mit der Geschichte des
untergegangenen SED-Staates einzufordern. Dass mehrere Hundert
Menschen kamen und eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten, gibt
der Sache Gewicht. Bisher wurden die Opfer der DDR-Diktatur gerade in
der Lausitz in der Öffentlichkeit nur sehr sporadisch wahrgenommen.
Ihre Leidensgeschichten wollten viele schon lange nicht mehr hören.
Deshalb ist es Zeit, dass sie sich nun, siebzehn Jahre nach dem
offiziellen Ende des Arbeiter- und Bauernstaates, deutlicher in die
öffentliche Debatte über die DDR-Geschichte einmischen. Sicherlich
wird es nicht möglich sein, jedes ehemalige DDR-Gefängnis in dem
Häftlinge wegen politische Delikte einsaßen, zu erhalten und zum
Museum auszubauen. Cottbus ist dafür ein deutliches Beispiel. Doch
die politisch Verantwortlichen im Rathaus müssen sich auch fragen
lassen, warum dieser dunkle Teil der kommunalen Geschichte bisher so
gar keine Rolle spielt in der Stadt. In erster Linie geht es aber
nicht um die Gebäude, sondern um die Menschen, die darin zu Unrecht
eingesperrt wurden. Wir sollten ihnen genau zuhören, um ihre
Erfahrungen und ihre Erlebnisse zu bewahren. Denn wirklich
entschädigt werden kann niemand, dem Lebenszeit und Lebenschancen
genommen worden sind. Doch wer sich ernstgenommen fühlt mit dem
Unrecht, das ihm widerfahren ist, der kann sicherlich leichter damit
abschließen. Dass es vergleichsweise lange gedauert hat, bis sich in
der Region ehemalige politische Häftlinge so deutlich zu Wort melden,
ist vermutlich gut. Auch auf ihrer Seite hat die Zeit sicher manche
Emotion geglättet und den Blick freier gemacht für eine konsequente,
aber sachliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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