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LVZ: Maas: SPD soll auf dem Parteitag nicht nur die starre Regelung zum ALG I, sondern auch zur Rente mit 67 aufbrechen

Geschrieben am 06-10-2007

Leipzig (ots) - Nach der Abkehr von der verschärften Regelung zum
Arbeitslosengeld I im Rahmen der Agenda 2010 durch SPD-Chef Kurt Beck
gerät jetzt auch verstärkt die von der großen Koalition beschlossene
gesetzliche Regelung zur Rente mit 67 auf den Prüfstand. Saarlands
SPD-Partei- und Fraktionschef Heiko Maas verlangte in einem Gespräch
mit der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe): "Wer körperlich
hart arbeitet - zum Beispiel auf dem Bau, am Fließband oder am
Hochofen - ist nicht in der Lage, bis 67 Jahre seine volle
körperliche Leistungsfähigkeit abzurufen. Es kann keine Lösung sein,
diesen Teil der Bevölkerung vor dem Renteneintrittsalter der Gefahr
einer mehrjährigen Arbeitslosigkeit auszusetzen."

Es müsse stärker auf die unterschiedlichen körperlichen
Belastungen in den verschiedenen Berufsgruppen Rücksicht genommen
werden. "Deshalb gehört es zu unserer Verantwortung, über Lösungen
für bestimmte Berufsgruppen nachzudenken. Für diese Gruppen müssen
flexible Wege in den Ruhestand geöffnet werden, zum Beispiel durch
den Bezug einer Teilrente ab dem 60. Lebensjahr", verlangte Maas. Der
SPD-Politiker zeigte sich "sicher, dass Kurt Beck für seine
Positionen auf dem Parteitag die volle Rückendeckung erhalten wird".

Zugleich verteidigte Maas die Initiative von Beck, älteren
Arbeitslosen ein längeres Arbeitslosengeld I zu ermöglichen, als
"richtig und wichtig". Es sei "notwendig, frühere Beschlüsse
weiterzuentwickeln und der Realität anzupassen". Weil ältere
Arbeitnehmer noch immer größere Schwierigkeiten hätten, einen Job zu
finden als gleich qualifizierte jüngere Arbeitnehmer, sei es
"gerechtfertigt, bei einem prognostizierten Überschuss der
Bundesagentur für Arbeit von 26 Milliarden Euro bis 2011 den älteren
Arbeitslosen ein längeres Arbeitslosengeld I zu ermöglichen". Dies
würde etwa 800 Millionen Euro jährlich kosten. "Das ist keine Abkehr
von der Agenda 2010, sondern eine notwendige Reaktion auf die nach
wie vor schlechten Jobperspektiven von Arbeitslosen über 50."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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