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LVZ: Transnet attackiert Bahn wegen Anti-Streikklage / Heftige Kritik am Soloverhalten der Lokomotivführer-Gewerkschaft

Geschrieben am 03-10-2007

Leipzig (ots) - Heftige Kritik an der Klage der Deutschen Bahn
gegen den angekündigten Streik der Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL
aber auch am Verhalten der Gewerkschaft der Lokomotivführer hat die
Gewerkschaft Transnet geübt. "Ich halte die Vorgehensweise der Bahn
für falsch. Sie gefährdet die Tarifautonomie und zieht den Konflikt
in die Länge", meinte Alexander Kirchner, Transnet-Vorstand,
zuständig für die Tarifpolitik in einem Interview mit der "Leipziger
Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe). Die Bahn solle durch ihr
Verhalten nicht der GDL zusätzliche Motivation zum Arbeitskampf
bieten sondern dazu beitragen, den Konflikt "politisch" zu lösen.
Die GDL, so beklagte Kirchner, nehme mit ihrer Einzelforderung nach
höheren Lohnsteigerungen "in Kauf, dass andere Beschäftigtengruppen
weniger bekommen sollen". Gewerkschaftsanliegen müsse aber sein,
"alle Beschäftigten am Unternehmenserfolg zu beteiligen". Sollte
sich die GDL mit ihrer Forderung nach einem Einzeltarifvertrag
durchsetzen "würde das zu einer Aufspaltung der
Arbeitnehmerinteressen führen", fürchtet die Transnet. "Dann bleiben
die Schwächsten auf der Strecke, und die Stärksten, die vielleicht am
längeren Hebel sind, setzen sich auf Kosten der anderen durch." Es
müsse innerhalb der geltenden Tarifstrukturen geregelt werden, dass
alle gerecht aber nicht alle gleich entlohnt würden. "Wer eine höhere
Qualifikation für den Job hat, wer mehr Belastung oder Verantwortung
trägt, der soll auch mehr Geld verdienen." Sollte die GDL mit ihrem
Alleingang Erfolg haben, dann, so Kirchner mit Blick auf die
Privatkonkurrenz im Bahnbetrieb, drohe der Verlust von Arbeitsplätzen
im Bahn-Wettbewerb. "Wir befürchten eine ähnliche Entwicklung wie in
anderen Branchen. So könnten im Wettbewerb Arbeitsplätze verloren
gehen, weil das Unternehmen mit den billigeren Lokführern den
Zuschlag bekommt. Um das zu verhindern, brauchen wir eine
Tarifpolitik, die im gesamten Bereich des schienengebundenen Verkehrs
einheitliche Löhne garantiert." Schon jetzt reagiere die
Arbeitgeberseite auf das Verhalten der GDL und wolle auch Lokführer
über Zeitarbeitsfirmen einstellen, um so die Arbeitsverhältnisse
aufzuweichen.
Kirchner forderte in dem Interview GDL-Chef Manfred Schell zur
sofortigen Rückkehr an einen gemeinsamen Verhandlungstisch auf:
"Lieber Manfred, komm` zurück an den Tisch und lass uns gemeinsam
darüber reden, wie wir für alle Beschäftigten bei der Bahn möglichst
gute Tarifbedingungen erreichen, die gerecht sind und auch von allen
Gruppen so empfunden werden."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/726 262 000


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