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Westdeutsche Zeitung: Gewalt gegen Frauen = von Wibke Busch

Geschrieben am 27-09-2007

Düsseldorf (ots) - Die neuen Zahlen über Gewalt gegen Frauen sind
erschreckend. Jede dritte Frau in Deutschland hat Misshandlungen und
sexuelle Übergriffe erlebt, zumeist sind die Lebenspartner die Täter.
Zugleich räumen sie ein für allemal mit dem Vorurteil auf, dass es
sich um ein Problem am Rande der Gesellschaft handele. Betroffen sind
Frauen jeden Alters, jeder sozialen Schicht, Deutsche genauso wie
Zuwanderinnen. Die Studie der Bundesregierung schafft damit Klarheit,
die beste Voraussetzung, ein Problem zu bewältigen.
Zugegeben: Es hat in den vergangenen Jahren Fortschritte gegeben. So
ist Gewalt gegen Frauen schon lange kein Tabuthema mehr in
Deutschland. Die Zeiten, in denen es als Kavaliersdelikt galt, seine
Frau zu schlagen, sind Gott sei Dank vorbei. Über
Zwangsverheiratungen und Übergriffe gegen Frauen in
Zuwandererfamilien wird offen diskutiert. Und es gibt greifbare
Verbesserungen für die Betroffenen. So ist die Vergewaltigung in der
Ehe strafbar. Seit fünf Jahren müssen nicht mehr die Opfer die
Wohnung verlassen, um sich zu schützen. Die Polizei setzt vielmehr
die Täter vor die Haustür - allein in Nordrhein-Westfalen erteilte
die Polizei im vergangenen Jahr 8300 so genannte Wohnungsverweise.
Die Studie macht aber deutlich, dass noch nicht genug getan wurde, um
Mädchen und Frauen vor Übergriffen zu schützen. Daher ist es richtig,
dass der Bund seine bisherigen Maßnahmen nicht nur überprüft und sein
Engagement fortschreibt, sondern auch neue Schwerpunkte bei der Hilfe
für Zuwanderinnen setzt. Sie sind häufiger betroffen, und sie sind
massiver betroffen.
Doch ob die Einrichtung einer Internetseite und die bessere
Vernetzung von Behörden ausreicht, darf bezweifelt werden. Experten
beklagen, dass es weiter rechtliche Lücken gibt - wenn einem
gewalttätigen Mann beispielsweise der Kontakt zur Frau untersagt, zu
den Kindern aber ausdrücklich erlaubt wird. Oder wenn eine Zuwanderin
sich nicht traut, Hilfe zu suchen, weil sie eine Abschiebung
fürchtet. Solche Lücken müssen geschlossen werden. Wer Frauen in Not
helfen will, muss zudem den Helfern den Rücken stärken. Das heißt
auch, Frauenhäusern und anderen Einrichtungen mehr Geld zur Verfügung
zu stellen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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