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"Bioenergie in Europa - Boom auf Kosten der Nahrungssicherheit in der Dritten Welt?"

Geschrieben am 25-09-2007

Bonn (ots) -

10. Berliner Gespräch am 15. Oktober in Berlin - Hochkarätige
Experten diskutieren in der Bayerischen Landesvertretung

Die Chancen und Risiken einer immer stärkeren Nutzung von
Bioenergie stehen im Mittelpunkt des 10. Berliner Gesprächs der
Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) am 15. Oktober in
Berlin. "Wie gewohnt erwartet die Teilnehmer auch in diesem Jahr eine
hochaktuelle und interessante Veranstaltung", so Dr. Jürgen Fröhling,
Geschäftsführer der FNL.

Das Thema der Veranstaltung steht zunehmend in der politischen und
öffentlichen Diskussion; in die anfängliche Begeisterung für
Bioenergie mischen sich zunehmend auch kritische Stimmen. Auf dem
Podium diskutieren dazu in der Bayerischen Landesvertretung Berlin:
Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (angefragt),
Gotthard Dobmeier, zentraler Ansprechpartner bei der Deutschen
Bischofskonferenz für Umweltfragen, Ralf Südhoff, Vorstandsmitglied
von Oxfam Deutschland und Pressesprecher des UN World Food Programme,
Helmut Lamp, Vorsitzender des Bundesverbandes BioEnergie sowie Gerd
Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes und Vorsitzender
der FNL. Die Moderation übernimmt Dieter Nürnberger vom
Deutschlandfunk.

Neben den Vorteilen sollen in Berlin auch die Probleme und
Herausforderungen einer immer stärkeren Verwendung von Bioenergie zur
Sprache kommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: In Europa
produzieren Landwirte derzeit schon in großem Umfang
"umweltfreundliche" Biomasse, aus der erneuerbare Energieträger wie
zum Beispiel Biogas oder Biodiesel erzeugt werden. In den vergangenen
Jahren sind in der Branche bereits zahlreiche neue Arbeitsplätze
entstanden und schon heute trägt dieser Bereich damit deutlich zur
Wertschöpfung des gesamten Sektors bei. Maßgeblich wird diese
Entwicklung allerdings auch von der Politik gefördert. Begründet wird
dies vor allem mit der Endlichkeit fossiler Ressourcen und mit der
Notwendigkeit, den Ausstoß klimawirksamer Gase langfristig weiter zu
verringern.

Allerdings bringt diese Entwicklung auch Probleme mit sich, denn
auf einer weltweit begrenzten Agrarfläche konkurriert die Produktion
von Energiepflanzen immer stärker mit der Nahrungsmittelerzeugung.
Dabei spielt der aktuelle Rohölpreis eine wesentliche Rolle. "Schon
jetzt ist deutlich erkennbar, dass sich der Ausbau der Bioenergie auf
die Lebensmittelpreise in Europa, aber auch auf das Preisniveau in
den Ländern der Dritten Welt auswirkt", erläutert Dr. Fröhling.
"Hinzu kommt, dass ein Import von Biomasse und Bioenergie nach
Deutschland und Europa unter Umständen negative Effekte in weiter
entfernte Regionen verlagert. Problematisch ist aus Sicht der FNL vor
allem, dass dort zum Teil geringere Produktionsstandards gelten."
Hinzu kommt, dass die verschiedenen Nutzungspfade unterschiedlich
effizient sind. Hier bedarf es nach Einschätzung von Dr. Fröhling
noch intensiver Forschung. Gleichzeitig müsse aber auch auf
politischer Ebene eine Strategie für die nachhaltige
Energieversorgung der Zukunft entwickelt werden.

Zweifellos ist nach Auffassung der FNL die Bereitstellung von
Biomasse zur energetischen Nutzung ein Element einer nachhaltigen
Entwicklung der Landwirtschaft. Allerdings stellen sich angesichts
des weltweit steigenden Energiebedarfs viele Fragen: Inwieweit kann
zum Beispiel die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen
nachhaltig gestaltet und gesichert werden? Welche Rolle spielen
einzelne Anwendungen und weitere technologische Entwicklungen? Hilft
der Import von Bioenergie der Dritten Welt, oder vergrößert er sogar
deren Abhängigkeit von den Industrieländern? "Unser 10. Berliner
Gespräch soll Antworten auf diese und weitere Fragen geben und
Handlungsspielräume definieren. Die Auswahl dieses aktuellen Themas
und die eingeladenen Experten garantieren aufschlussreiche
Positionen, neue Denkansätze und eine spannende Diskussion", so Dr.
Fröhling.

Verantwortlich: Dr. Jürgen Fröhling, FNL

Originaltext: Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29845
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29845.rss2

Pressekontakt:
Jutta Winkels
j.winkels@fnl.de
Tel. 0228 - 97993-34


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