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Westfalenpost: Respekt, Frau Merkel

Geschrieben am 23-09-2007

Hagen (ots) - Dalai Lama im Bundeskanzleramt
Von Jörg Bartmann
Die verbalen Attacken aus China konnten nicht verhindern, dass die
deutsche Bundeskanzlerin das geistliche Oberhaupt der Tibeter, den
Dalai Lama, empfangen hat. Respekt, Frau Merkel, da haben ihre
Vorgänger im Amt, Helmut Kohl wie auch Gerhard Schröder, auf dezente
oder gezielte Anmerkungen aus Peking ganz anders reagiert. Dass die
Bundeskanzlerin sich zu Souveränitätsbestrebungen Tibets äußern wird,
ist nicht zu erwarten. Sie hält aber an ihrem Standpunkt fest,
Menschensrechtsverletzungen anzusprechen und den Mangel an
Meinungsfreiheit anzuprangern.
Natürlich hat es im Vorfeld des Dialogs Bedenken gegeben. Von
Wirtschaftsberatern, die sich Sorgen um ihre Aufträge aus dem Reich
der Mitte machen. Vom Auswärtigen Amt, das Verwicklungen auf
diplomatischer Ebene erwartet. Die Kanzlerin hat sich nicht beirren
lassen und setzt außenpolitisch konsequent ihren Weg fort. Das hat
sie in Russland, aber auch vor einigen Wochen persönlich in China
nachhaltig bewiesen und sich Reputation erworben. Mit dieser
Standhaftigkeit und Glaubwürdigkeit wird sie auch der offenen
chinesischen Kritik begegnen, um sich nicht vorschreiben zu lassen,
wen sie empfangen darf und wen nicht - ohne dabei das Verhältnis zu
China auf Dauer zu beeinträchtigen.
Spätestens jetzt wird klar, dass Angela Merkel nicht zu
unterschätzen ist und sie ihren Standpunkt vertritt. Spätestens jetzt
wird aber auch deutlich, dass ihr Ansehen auf internationalem Parkett
sich anders darstellt, als in der von Koalitionsgezänk gelähmten
Innenpolitik. Da wirkt sie mitunter zaudernd, abwartend, nicht sehr
konkret.

Originaltext: Westfalenpost
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