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Lebenshilfe appelliert an die Bundeskanzlerin: Die Politik muss der Forschung Grenzen setzen

Geschrieben am 20-09-2007

Berlin/Marburg (ots) - Die Freiheit der Forschung ist für
Deutschland von hoher Bedeutung. Aber es gibt auch Grenzen, die nicht
überschritten werden dürfen - etwa wenn es um fremdnützige Eingriffe
an nichteinwilligungsfähigen Menschen geht. Darauf wies Robert
Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe für Menschen mit
geistiger Behinderung, bei einem Treffen des Deutschen
Behindertenrats (DBR) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt
in Berlin hin.

In letzter Minute konnte die Lebenshilfe verhindern, dass mit dem
neuen Gewebegesetz eine Knochenmarkspende von erwachsenen
nichteinwilligungsfähigen Personen unter gewissen Bedingungen
zulässig gewesen wäre. Robert Antretter: "Es bestand die Gefahr,
dass unter dem Dach des Gewebegesetzes in Deutschland anerkannte
Mindeststandards der Bioethik weit unterschritten worden wären." Er
bedankte sich bei Kanzlerin Merkel für die Unterstützung der
Bundesregierung, dass diese Bedrohung abgewendet werden konnte.

Der Lebenshilfe-Vorsitzende machte auch deutlich, dass sein
Verband auf gar keinen Fall eine forschungsfeindliche Organisation
sei. Behinderte Menschen und ihre Familien hätten in den vergangenen
Jahrzehnten vielfach von den Errungenschaften der Wissenschaft
profitiert. "Doch gerade Eltern mit geistig behinderten Kindern sind
die Erinnerungen an die schreckliche Nazi-Herrschaft auch heute noch
gegenwärtig. Diese Zeit hat gezeigt, dass die Forschung auch
missbraucht werden kann. Deshalb werden wir als Lebenshilfe immer
wachsam sein, wenn es um Eingriffe an nichteinwilligungsfähigen
Menschen geht."

Die Bundeskanzlerin äußerte durchaus Verständnis für diese
kritische Haltung. "Der Mensch", betonte Merkel, "darf nicht alles
tun, was er kann."

Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten

Originaltext: Bundesvereinigung Lebenshilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59287
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59287.rss2

Pressekontakt:
Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg,
Peer Brocke, 06421/491-129, peer.brocke@lebenshilfe.de


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