(Registrieren)

Bildungsinternationale (BI) erklärt Zugang zur Hochschulausbildung als unerlässlich für Demokratie und Wohlstand

Geschrieben am 19-09-2007

Brüssel (ots/PRNewswire) - Die Bildungsinternationale zeigt sich
besorgt, dass die OECD-Massgaben den Weg für eine zunehmende
Privatisierung von Bildung besonders im Tertiärbereich ebnen, anstatt
einen leichteren Zugang zu qualitativ hochwertiger Schulbildung
voranzubringen.

"Die Finanzierung der Hochschulausbildung durch eine allgemeine
Steuererhöhung ist der gerechteste Weg, Bildung als soziales Gut in
demokratischen Gesellschaften zu verankern," erklärte Fred van
Leeuwen, Generalsekretär der Bildungsinternationalen in Reaktion auf
die Untersuchungsergebnisse des Berichts "Bildung auf einen Blick
2007" (Education at a Glance 2007), der international vergleichbare
Indikatoren für Bildung untersucht.

"Die OECD versäumt es regelmässig, für eine Erhöhung der
öffentlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen einzutreten, im
Bericht diesen Jahres wird jedoch ausdrücklich für eine vermehrte
Privatisierung der Ausgaben für den tertiären Bildungsweg geworben",
so van Leeuwen. Er kritisierte die von der australischen Regierung
vorgeschlagenen einkommensabhängigen Studentendarlehen, die von der
OECD als erfolgreiches Beispiel für private Finanzierung präsentiert
werden. "Diese einkommensabhängigen Darlehen zementieren
rückschrittliche Studiengebühren und setzen Studierende niedrigerer
Einkommensschichten einer übermässigen finanziellen Belastung aus",
sagte er.

Wieder einmal zeigen die OECD-Indikatoren sowohl wirtschaftliche
als auch soziale Vorteile die einzelnen Studierenden sowie die
Länder, die in Bildung investieren. Länder mit einem finanziell gut
gepolsterten Bildungssystem verfügen über die leistungsstärkste
Wirtschaft und die leistungsfähigsten Studenten.

UNESCO-Berichten zufolge fehlen weltweit 18 Millionen Lehrkräfte,
um das Ziel der Bildung für Alle (Education for All) bis zum Jahre
2015 zu erreichen. In Anbetracht dieser dramatischen Mangelsituation
zeigt sich die Bildungsinternationale besorgt darüber, dass die OECD
nicht auf vermehrte Anstrengungen hinweist, die unternommen werden
müssen, um Millionen von Lehrern in Anstellung zu bekommen und zu
halten.

"Der Lehrberuf verliert weltweit immer mehr an Attraktivität",
meint van Leeuwen. "Die Löhne sind häufig inadäquat, und dass Lehrer
zusätzlich zu ihren normalen Unterrichtsaufgaben auch noch für
schwerwiegende soziale Problematiken zuständig sind, hat die
Arbeitsbedingungen bereits extrem verschärft."

Aussagen der OECD zufolge sind, obwohl die Länder noch nie zuvor
so viel Geld in Bildung investiert haben, "die Ergebnisse dieser
Investitionen noch lange nicht maximal ausgenutzt worden." Sie
schlägt vor, dass Regierungen auf "innovative" Reformen
zurückgreifen, wie zum Beispiel leistungsabhängige Bezahlung und
weniger gesicherte Beschäftigungsverhältnisse für Lehrer. Diese
Massnahmen stellen für junge Menschen jedoch höchstwahrscheinlich
eher eine Demotivierung, den Lehrerberuf zu ergreifen, dar.

"Damit sind die Lehrer gezwungen, unter ohnehin immer
stressintensiveren Arbeitsbedingungen gegeneinander zu konkurrieren.
Es gibt keinerlei Hinweise dafür, dass solche Gesetze die Qualität
der Bildung erhöhen oder bessere Studenten hervorbringen", erklärt
van Leeuwen. "Länder, die solche Reformen umgesetzt haben (wie Mexiko
oder die Türkei) rangieren auf der Liste der OECD-eigenen
akademischen Qualitätsmerkmale ganz unten."

Originaltext: Education International
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63721
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63721.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen erhalten Sie über die
Kommunikationskoordinatorin der Bildungsinternationale unter der
E-Mail-Adresse Nancy.Knickerbocker@ei-ie.org oder unter Tel:
+32-2-224-0681


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

93631

weitere Artikel:
  • BDZV: Briefzusteller gehören nicht in das Entsendegesetz / Zeitungsverleger gegen Aushöhlung der Tarifautonomie und staatliches Lohndiktat Berlin (ots) - Die Bundesregierung hat heute einen Beschluss gefasst, der nach Auffassung des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) geeignet ist, dem Wettbewerb und dem Wirtschaftsstandort Deutschland großen Schaden zuzufügen. Die Briefzustellung in das Entsendegesetz aufzunehmen, entspreche nicht der Intention dieses Gesetzes, die Voraussetzungen hierfür seien nicht erfüllt. "Es gibt in der Briefzustellung keine Problematik ausländischer Arbeitnehmer, die nach dem Lohnniveau ihrer Herkunftsländer beschäftigt werden", sagte mehr...

  • Reiche: Entflechtung ist keine Garantie für mehr Wettbewerb und niedrigere Energiepreise Berlin (ots) - Anlässlich des Beschlusses der Europäischen Kommission zum "Energie-Binnenmarktpaket" erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Der Wettbewerb auf den Energiemärkten in Europa muss weiter gestärkt werden, um niedrigere Energiepreise für die Verbraucher zu erreichen. Die Entflechtung von Erzeugung und Netzbetrieb ist aber keine Garantie für mehr Wettbewerb und niedrigere Energiepreise. Denn wie die die Energieversorger werden auch mögliche Investoren, die die Netze mehr...

  • Baumann/Storjohann: Arbeit des Petitionsausschusses ist ein Erfolg Berlin (ots) - Anlässlich der Übergabe des Berichts des Petitionsausschusses für das Jahr 2006 an Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert MdB erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Petitionen von CDU/CSU, Günter Baumann MdB und der stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses, Gero Storjohann MdB: Die Arbeit des Petitionsausschusses ist ein Erfolg. Für das Berichtsjahr 2006 können etwa 35 Prozent der Eingaben als positiv erledigt angesehen werden. Bitten zur Gesetzgebung haben um rund 10 Prozent abgenommen. Neu ist: mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" sendet Ihnen vorab eine Meldung aus ihrer Donnerstag-Ausgabe zur Abschaffung der Personenkontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien. Frankfurt/Oder (ots) - Bei Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe. Grenzkontrollen nach Polen und Tschechien sollen schon vor Weihnachten fallen Frankfurt(Oder) (MOZ) Die Personenkontrollen an Deutschlands Grenzen zu Polen und Tschechien sowie an weiteren Landgrenzen zwischen alten und neuen EU-Ländern werden vermutlich bereits vor Weihnachten und nicht erst am 1. Januar 2008 entfallen. Dies kündigte der für Sicherheitsfragen zuständige EU-Kommissar Franco Frattini an. Eine endgültige Entscheidung über die Vorverlegung des mehr...

  • TV-Sender Phoenix übertrug die Diskussion live / "Weltpremiere" auf der IAA: VDA-Präsident im öffentlichen Streitgespräch mit Fritz Kuhn Frankfurt am Main (ots) - Der Moderator kündigte das Streitgespräch als "Weltpremiere" an: Zum ersten Mal trafen sich Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), und Fritz Kuhn, Vorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, auf der IAA-Nachhaltigkeitsbühne zu einem öffentlichen verbalen Schlagabtausch, der vom TV-Sender Phoenix live ausgestrahlt wurde. Das Gespräch war dann aber weniger von Konfrontation, sondern eher von gegenseitigem Verständnis geprägt. Die Offensive einer "nachhaltigen Mobilität" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht