(Registrieren)

Rheinische Post: Das Lohndiktat

Geschrieben am 23-04-2006

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Eines muss man der IG Metall lassen. Sie hat glänzend verhandelt,
mit innovativen Vorschlägen der Gegenseite den Schneid abgekauft und
mit der Drohkulisse des Streiks die Arbeitgeber in die Knie
gezwungen. Es ist nicht einmal deren Taktik aufgegangen, im
vermeintlich weniger kampfbereiten Nordrhein-Westfalen eine Einigung
herbeizuführen. Die Front der IG Metall stand.
Trotzdem ist der Abschluss zu hoch. Er wäre angemessen, wenn
Vollbeschäftigung herrschte. Solange die Branche aber noch immer
Arbeitsplätze verliert - durch Firmenaufgabe oder Verlagerung ins
Ausland - muss die Lohnzahl niedriger ausfallen als der
Produktivitätszuwachs plus Inflationsrate. Zumal der Metall-Abschluss
auch die Leitzahl für die anderen Wirtschaftszweige setzt.
Immerhin hat die IG Metall zum ersten Mal ertragsabhängige
Bestandteile im Tarifvertrag zugelassen. Und noch wichtiger ist, dass
Betriebsräte und Firmenleitungen Abweichungen vom Vertragswerk nun
ohne Rückfrage an die Gewerkschaftszentrale beschließen können. Wenn
sich solche Elemente durchsetzen, kann man den Düsseldorfer Abschluss
sogar als historisch bezeichnen. Bezeichnend ist, dass der Vorschlag
vom Gewerkschaftslager kam.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

8760

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Vor-Urteil Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Dieses Land hat einen ausgeprägten Hang, sich politisch unter Verdacht stellen zu lassen. Der Kriminalfall von Potsdam, von dem nicht sicher ist, dass er ein Fall von politisch motivierter, rechtsextremistischer Kriminalität ist, belegt, dass Deutsche Neigungstäter in der nicht unter Strafe gestellten Disziplin Selbstgeißelung sind. Bevor die Ermittlungen von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft Licht in das Potsdamer Halbdunkel gebracht haben, fällt bereits ein Großteil der politisch interessierten mehr...

  • Rheinische Post: FDP gegen ein "Umdrehen" von Steuern und Abgaben Düsseldorf (ots) - Die FDP hat sich gegen Pläne der SPD ausgesprochen, das Verhältnis von Steuern und Sozialabgaben "umzudrehen". Das Prinzip von mehr Steuern und weniger Lohnnebenkosten könne nur funktionieren, wenn die Politik anschließend insgesamt weniger Geld ausgebe, sagte der Vorsitzende des mächtigen Bundestags-Haushaltsausschusses, Otto Fricke, der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Der FDP-Politiker gab zu bedenken, "dass ein Politiker mit Geld, das über Steuern reinkommt, mehr Unfug treiben kann als mit Geld, das in den Sozialsystemen mehr...

  • Greenpeace konfrontiert IAEO mit Folgen von Tschernobyl / Aktivisten bringen radioaktive Erde zur Internationalen Atomenergiebehörde in Wien Wien/Hamburg (ots) - 24. 4. 2006 - Aus Protest gegen den Umgang der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) mit den Folgen des Atomunfalls von Tschernobyl haben heute früh rund 30 Greenpeace-Aktivisten zwei radioaktive Bodenproben aus der Umgebung des Unglücksreaktors zum Hauptsitz der Behörde in Wien gebracht. Sie hissten ein Transparent mit der Aufschrift "IAEO: 90.000 Strahlentote sind genug. Atomausstieg jetzt". Die Proben stammen aus einem öffentlich zugänglichen Waldstück sowie dem Dorf Bober rund 50 km von Tschernobyl entfernt. mehr...

  • Arbeitsmarktexperten der BA informieren über Chancen auf dem Arbeitsmarkt Nürnberg (ots) - Arbeitsuchende und Arbeitgeber können sich auf der Hannover Messe 2006 über aktuelle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt informieren. Dazu präsentiert die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihr komplettes Dienstleistungsangebot rund um Ausbildungs-, Job- und Bewerbersuche. Ratsuchende finden in Halle 2 im Bereich "Job & Career Market" am Stand D 55 ein breit gefächertes Informationsangebot. Hier stehen Experten des BA-Hochschulteams, Abiturienten-Berater sowie Arbeitsvermittler für Beratungsgespräche bereit. Das Team informiert mehr...

  • 62 Prozent der Deutschen wollen schnellen Atomausstieg BUND demonstriert bei Stromkonzernen: Atomkraftwerke abschalten! Berlin (ots) - Aktivisten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) demonstrierten heute in Berlin, Essen, Karlsruhe und München bei den Stromkonzernen Vattenfall, RWE, EnBW und e.on für eine Energieversorgung ohne Atomkraft. Anlass für die Proteste ist der unmittelbar bevorstehende 20. Jahrestag des Super-GAUs im AKW Tschernobyl. In Berlin platzierten die Umweltschützer vor das Gebäude der Vattenfall-Europe ein drei Meter großes Atomkraftwerk und forderten auf einem Transparent "Nie wieder Tschernobyl - Vattenfall raus aus mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht