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Rheinische Post: Vor-Urteil

Geschrieben am 23-04-2006

Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels

Dieses Land hat einen ausgeprägten Hang, sich politisch unter
Verdacht stellen zu lassen. Der Kriminalfall von Potsdam, von dem
nicht sicher ist, dass er ein Fall von politisch motivierter,
rechtsextremistischer Kriminalität ist, belegt, dass Deutsche
Neigungstäter in der nicht unter Strafe gestellten Disziplin
Selbstgeißelung sind.
Bevor die Ermittlungen von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft
Licht in das Potsdamer Halbdunkel gebracht haben, fällt bereits ein
Großteil der politisch interessierten Klasse das Urteil, hier habe
sich einmal mehr Rassismus zu Totschlag-Lust "Weiße gegen Schwarze"
verstärkt. "Ja, ja, die Ostdeutschen", intonieren politisierende
Volkspsychiater zum Mitsingen das garstige Lied von den angeblich
besonders rechtsextremen Sachsen oder Brandenburgern. Wenn ein
scharfsichtiger Mann wie Bundesinnenminister Schäuble, selbst ein
Gewaltopfer, einzuwenden wagt, auch Nicht-Farbige könnten Opfer von
Extremisten werden, wird er kollektiv gezwungen, Abbitte zu leisten.
Nach allem, was man bisher weiß, sind die Tatverdächtigen keine
Klosterschüler. Ob es jedoch Neonazis mit Tötungsdrang gegen Fremde
oder bloß fremd Aussehende sind, ist ungewiss. Vermutungen reichen
nicht.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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