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Rheinische Post: Gnadenlose Dienstanweisung

Geschrieben am 12-08-2007

Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren

Die Erkenntnis, dass Honecker & Co. auf ihre flüchtigen Bürger
schießen ließen wie auf Hasen, ist nicht neu. Und es ist auch kein
allgemeiner Schießbefehl, der nun gefunden wurde. Dennoch: Die
Dienstanweisung für eine Stasi-Sondereinheit belegt in ungekannter
Eindeutigkeit, dass das DDR-Regime nicht einmal über jene
Rest-Humanität verfügte, nach deren Maxime zumindest Frauen und
Kinder zu schonen sind. 16 Millionen Menschen waren buchstäblich
lebenslang zu DDR verurteilt. Menschenverachtung pur. Umso
befremdlicher ist es da, dass der Satz "Es war nicht alles schlecht
in der DDR" im Osten geradezu zum Universal-Kommentar für Probleme im
wiedervereinigten Deutschland wird. Die Ostdeutschen verweisen auf
verlässliche Nachbarschaftshilfe, großzügige Kinderbetreuung und jede
Menge Tüftlergeist. All dies kann man relativieren, belächeln oder
einfach ignorieren. Dies tun Wessis auch gern. Das Problem ist nur:
Für frühere DDR-Bürger ist mit solchen Erinnerungen ein tiefes Gefühl
von Heimat verbunden. Wer diese persönlichen Biographien missachtet,
fördert geradezu die trotzige Parteinahme für das indiskutable
System. Zeit also für Erinnerung;: Es war in der Tat nicht alles
schlecht in der DDR, aber in einem Staat, der seine Bürger zu Geiseln
macht, konnte es nie wirklich gut sein.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Rückfragen bitte an:
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