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Westfälische Rundschau: Kommentar Sprachtests bei Vierjährigen

Geschrieben am 09-08-2007

Dortmund (ots) - Eins vorweg: Bereits bei Vierjährigen zu testen,
ob und wie gut sie Deutsch sprechen, um sie im Zweifelsfall bis zum
Schulanfang gezielt fördern zu können, ist eine gute Sache. Denn die
gestern vorgelegten Ergebnisse der ersten so genannten
Sprachstandserhebung, wonach jedes fünfte vierjährige Kind in NRW nur
über unzureichende Sprachkenntnisse verfügt, belegen einmal mehr: Es
gibt hier erhebliche Defizite. Und diese müssen dringend behoben
werden, um allen Kindern - gleich welcher sozialen Herkunft - die
gleichen Bildungschancen zu ermöglichen.

Nordrhein-Westfalen hat das erkannt. Und Nordrhein-Westfalen hat
gehandelt.

Genau hier aber liegt das Problem. Die Einführung der
verbindlichen Sprachtests im "Hauruck"-Verfahren hat in den
vergangenen Monaten nicht nur für einige Unruhe, sondern auch für
reichlich Ärger gesorgt - in den Kindertagesstätten ebenso wie in den
Grundschulen, die erheblichen Unterrichtsausfall durch die
Sprachtests beklagen. Aber auch bei vielen Eltern, die gerade nach
der ersten Phase ("Delfin 4") von der angeblichen Sprach-Schwäche
ihrer Kinder überrascht wurden.

Die nun vorliegenden Ergebnisse, das war abzusehen, haben die
ersten Schreckensmeldungen relativiert, als plötzlich jedes zweite
vierjährige Kind angeblich Defizite in der Sprachentwicklung aufwies.
Doch dabei ist viel Porzellan zerschlagen worden, das es nun mühsam
zu kitten gilt.

Der größte Fehler war sicher, die Erzieherinnen nicht von Anfang
an mit ins Boot zu holen. Jene Menschen also, die tagtäglich mit den
Kindern zu tun haben und sie am besten kennen. Und die bis heute im
Unklaren gelassen werden, wie es nun eigentlich weitergeht.

Doch so schnell die Ministerien den Test eingeführt haben, so
schnell muss jetzt mit der Sprachförderung begonnen werden.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58905
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Rückfragen bitte an:
Westfälische Rundschau
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Telefon: 0231/9573 1253


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