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Allg. Zeitung Mainz: Kommetar zu Geiselkrise

Geschrieben am 01-08-2007

Mainz (ots) - Es sieht gar nicht gut aus für die Menschen, die
derzeit in Afghanistan in der Hand der aufständischen Taliban sind.
Denn mit ihren perfekt inszenierten Medienauftritten haben diese die
Regierung in Kabul politisch derart in Bedrängnis gebracht, dass
Präsident Karzai, auch wenn er es derzeit noch leugnet, längst nicht
mehr anders kann, als mit einem Militärschlag der Sache ein Ende zu
machen, will er nicht riskieren, in seinem Kampf gegen die Taliban
unglaubwürdig zu werden. Und zwar nicht nur gegenüber seinem eigenen
Volk, sondern vor allem gegenüber seinen westlichen Verbündeten. Die
verlangen von ihm  und zwar alle   gnadenlose Härte. Da bleibt nicht
viel Spielraum für Verhandlungen. Besonders bitter ist dies für die
Südkoreaner, die sich in ihrer Verzweiflung jetzt direkt an die
Taliban wenden wollen. Das aber kann Karzai schon gar nicht zu
lassen, hieße das doch, er sei nicht mehr Herr im eigenen Haus.
Deshalb werden ihn vor allem die USA auch bedingungslos unterstützen,
auch wenn sie dies bei ihren Verbündeten in Seoul viel Ansehen kosten
wird. Präsident Bush kann aus seiner Sicht gar nicht anders, denn er
will in Afghanistan auf keinen Fall ein ähnliches Fiasko erleben wie
im Irak. So verfahren wie zwischen Euphrat und Tigris ist die
Situation am Hindukusch indes längst nicht. Die zivile Aufbauhilfe
zeigt bei der Bevölkerung Wirkung. Ihre Unterstützung für die Taliban
ist rapide gesunken. Dass diese sich bei ihren Aktionen auf
Entführungen verlegt haben, zeigt, dass sie für die offene
Feldschlacht viel zu schwach sind. Der Druck, den vor allem die
westlichen Kommandoeinheiten in Rahmen der Mission "Enduring Freedom"
aufgebaut haben, zwingt die Taliban in immer unwegsameres Gebiet. Den
Geiseln hilft das indes nichts, denn sie alle gleichzeitig zu
befreien,  nur das gäbe ihnen eine Chance zum Überleben ist genau
deshalb kaum möglich. Präsident Karzai will morgen nach Washington
reisen und weil er nicht mit leeren Händen kommen will, muss für die
Südkoreaner, aber wohl auch für die deutsche Geisel nun das
Schlimmste befürchtet werden.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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