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Vattenfall hat das Vertrauen verspielt / Greenpeace fordert eine strikte Verschärfung der Atomaufsicht

Geschrieben am 01-08-2007

Brunsbüttel/Berlin (ots) - "Vattenfall: Vertrauen verspielt,
Atomaufsicht verschärfen" steht auf einem acht mal acht Meter großen
Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem
Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im
Umweltausschuß zum "Vattenfall-Fiasko" fordert Greenpeace damit
konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten
Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die
Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der
Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn
Jahre.

"Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV
muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf
sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor
allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb
sind", so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. "Allein dadurch,
dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein
Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das
Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren
Profit, nicht an die Sicherheit."

In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang
verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In
Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht
eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz
möglich sein. "Durch die jetzige Regelung verkommt die
Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die
Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert
werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch
einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen", so Smital.

Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der
Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. "Die
jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in
Deutschland", so Smital. "Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre
Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche
Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht
gekommen sind, nicht so einfach erlauben." So könnten sich auch
unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand
der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch
direkt an den Prüfungen beteiligt werden.

"In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits
früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass
die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen", erklärt Smital. "Es ist
dringender Handlungsbedarf gegeben." Greenpeace fordert, auch bei
einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler
Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr
zuzulassen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Heinz Smital unter
0171-87 80 803, oder Pressesprecher Patric Salize unter 0171 60 35
532. Fotos vom Greenpeaceschiff Beluga II vor Brunsbüttel erhalten
Sie unter 040-30618-377, TV Material erhalten Sie unter 0173 60 88
620.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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