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Lausitzer Rundschau: Bundesbildungsministerin Annette Schavan fordert bundeseinheitliche Schulbücher

Geschrieben am 30-07-2007

Cottbus (ots) - Annette Schavan hätte sicher auch eine gute
Bundespräsidentin abgegeben. Tatsächlich war die CDU-Politikerin im
Jahr 2004 mal kurz für die Rolle des Staatsoberhauptes im Gespräch.
Daraus ist dann zwar nichts geworden - aber letztlich hat Schavan
doch einen Job bekommen, der in einem Punkt verblüffende Parallelen
zu dem von Horst Köhler aufweist. Sowohl der Bundespräsident als auch
die Bildungsministerin können zwar schöne Reden halten - konkrete
politische Gestaltungsmöglichkeiten aber haben sie beide nicht. Bei
Köhler war das von jeher im Grundgesetz angelegt, bei Schavan ist es
Folge der im vergangenen Jahr von den Großkoalitionären beschlossenen
und ausgiebig gefeierten Föderalismusreform.
Weil der Bund damals grob fahrlässig sämtliche Bildungskompetenzen an
die Länder abtrat, gilt Schavan manchen Kommentatoren seither als
Ministerin ohne Geschäftsbereich. Wie nahe dies der Wahrheit kommt,
zeigt sich immer dann, wenn sie eine öffentliche Forderung erhebt -
so wie jetzt die nach einer aus DDR-Zeiten bekannten
Vereinheitlichung der Schulbücher in ganz Deutschland - und dafür von
den Ländern umgehend in die Schranken verwiesen wird. Die
Machtlosigkeit des Bundes in der Zukunftsfrage Bildung mag für
Schavan persönlich ernüchternd sein. Für die Bundesrepublik insgesamt
ist sie eine Katastrophe. Dabei geht es weniger um die Sache selbst:
Das Problem in Deutschland ist nicht eine zu große Bandbreite von
Lehrbüchern. Sondern beispielsweise, dass Kinder aus bildungsfernen
Schichten wegen mangelnder Förderung schon im Vorschulalter Nachteile
erwerben, die sie später nie wieder aufholen können. Hier wird ein
gigantisches Potenzial einfach liegen gelassen. Um das zu ändern,
wären weitreichende Reformen notwendig, die sich nicht auf das eine
oder andere Bundesland beschränken dürften. Wenn es aber eine
Einrichtung gibt, der eine solche Kraftanstrengung nicht zugetraut
werden kann, dann ist es das föderale Bildungssystem deutscher
Ausprägung.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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