(Registrieren)

LVZ: Koalitionsstreit um Elterngeld / Singhammer: Keine Kürzung durch die Hintertür

Geschrieben am 19-04-2006

Leipzig (ots) - Berlin. Zwischen Union und SPD bahnt sich ein
Streit um das Elterngeld an. Zugleich wird innerhalb der Union darum
gestritten, ob der Staat bei der Vergabe finanzieller Leistungen
darauf bestehen kann, dass auch Männer zwei Monate Erziehungsarbeit
leisten. Die SPD warnt, nach Informationen der Leipziger Volkszeitung
(Donnerstag), die Union davor, neue Nachforderungen zu stellen.
Manhabe ursprünglich auf einer generell partnerschaftlichen
Aufteilung der Elternzeit bestanden. Im Zuge der
Koalitionsverhandlungen sei es dann zum Kompromiss von zwei
Partnermonaten gekommen. "Dies ist die unterste Grenze für uns", so
SPD-Regierende. "Es darf kein Draufsatteln seitens der Union geben,
auch keine Verlagerung auf das Finanzministerium durch neue Kosten".
Der familienpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion,
Johannes Singhammer (CSU), hat vor einer "heimtückischen Kürzung
durch die Hintertür" um zwei Monate gewarnt. Gegenüber dieser Zeitung
meinte er: "Wir werden bei den Partnermonaten eine gute Lösung
finden. Keine gute Lösung wäre es, wenn denen, die die Partnermonate
nicht akzeptieren, das Elterngeld auf eine besonders heimtückische
Weise um zwei Monate verkürzt würde." Es gebe keinen Gegensatz zur
Familienministerin. "Man kann nur eine Regelung finden, die es beiden
Eltern ermöglicht, das Angebot der Partnermonate zu nutzen, ohne dass
eine Abneigung bei den Arbeitgebern gegen die Regelung entsteht."
Singhammer sagte, dass "Familien nicht in ein bestimmtes Lebensmodell
gedrängt werden, sondern dass der Grundsatz der Wahlfreiheit Bestand
hat". Insbesondere jene bräuchten ein Mindestelterngeld, die bei der
Geburt des Kindes nicht erwerbstätig waren.
Die Koalition plant ein Elterngeld von zwölf Monaten, wobei nach
Ansicht von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zwei Monate
davon vom Mann als Erziehungszeit genommen werden müssen. Dagegen
rührt sich innerhalb der Union heftiger Widerstand. Intern gilt die
Debatte um das Familienbild bei einigen Ministerpräsidenten auch als
erneute Nagelprobe im politischen Wettstreit zwischen dem Kanzleramt
von Angela Merkel und den Machtzentralen in verschiedenen Ländern.
Allerdings gilt es als unsicher, ob die Bundeskanzlerin die
Machtprobe innerhalb der Union selbst austragen will oder ob sie
plant, den Grundsatzstreit durch ihre zuständige Ressortchefin
ausfechten zu lassen.
Nach Informationen dieser Zeitung aus Regierungskreisen bereiteten
die Bundesfamilienministerin und die Bundeskanzlerin noch gestern
eine gemeinsame Kompromisslinie vor. Im Zentrum soll dabei ein Modell
stehen, das auf eine zwölfmonatige Elterngeldzeit für alle
hinausläuft plus einer "Bonuszeit von zwei Monaten" für jene Eltern,
bei denen der Mann zur Elternzeit bereit ist. Eventuell entstehende
Mehrkosten für dieses Bonus-Modell hofft man, durch veränderte
Leistungsgrenzen aufzufangen.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

8393

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Nachrichten: zu Ehrenmord/Sürücü: Stuttgart (ots) - Wer schützt den sechsjährigen Cem vor seiner Familie? Vor jenen Verwandten, die den Mord an seiner Mutter Hatun Sürücü mit zu verantworten haben - wenn schon nicht rechtlich, so zumindest moralisch. Nun muss das Familiengericht behutsam jene Wunde versorgen, die das Strafgericht nicht hat schließen können. Auch weil es an Wissen und Klugheit mangelte, die türkische Parallelgesellschaft in Deutschland zu durchdringen, wo ein Familienrat in Ostanatolien einen Mord in Berlin beschließen kann. Jetzt geht es darum, die richtige mehr...

  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Ärzteprotest Leipzig (ots) - Soziale Erpressung Von Olaf MajerEs sind starke Worte, wenn Marburger-Bund-Chef Frank Ulrich Montgomery vor dem Leipziger Großstreiktag die hiesige Uni-Klinik als Lohn-Drücker und Ärzteausbeuter angreift. Und doch überrascht es nicht, wenn nach wochenlangem Arbeitskampf die Nerven zunehmend blank liegen. Am Geduldsfaden haben bereits zu viele gezerrt. Allen voran Karl Lauterbach. Der allein von sich überzeugte Chefeinflüsterer der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt ließ sich zu der Bemerkung hinreißen, deutsche Klinikärzte mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Papst Halle (ots) - Seine Bescheidenheit und Sanftmut, so gar nichts Auftrumpfendes, sondern eher Staunen und Scheu im Licht der Scheinwerfer - all dies hat Benedikt XVI. jedenfalls geholfen, die Herzen der Gläubigen (und wohl auch manches Nicht-Gläubigen) zu erreichen. Salopp gesprochen: Er erledigt seine wichtigste Arbeit, die Gemeinschaft der katholischen Christen zu hüten und beim Glauben zu halten, ganz offenbar gut. Das wird den Gemeinden fernab des strahlenden Roms durchaus Ermutigung bedeuten - so tapfer sie sich freilich selbst in mehr...

  • Lausitzer Rundschau: zu: Rassismus und Integration in Deutschland Cottbus (ots) - Als WM-Fan, sagen wir aus der Elfenbeinküste, wird man, wenn man demnächst zu Gast bei den Freunden in Deutschland ist, seinen Aufenthalt sorgfältig planen. Man wird aufpassen, dass man in seiner Gruppe bleibt, man wird grölenden Einheimischen aus dem Weg gehen, man wird sich die Potsdamer Schlösser lieber schenken. Denn für einen Farbigen - es kann aber auch ein Weißer sein, der zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort ist - besteht bei Unachtsamkeit Lebensgefahr. Längst nicht immer, längst nicht überall, aber sie besteht. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: zu: Studie über junge Ostdeutsche Cottbus (ots) - Junge Ostdeutsche empfinden zunehmende Distanz zum politischen und gesellschaftlichen System der Bundesrepublik. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, bei der Sachsen seit ihrer Kindheit in der späten DDR über die Wende bis heute begleitet worden sind. Überraschend, ehrlich gesagt, ist dieses Fazit nicht. Dass der deutsche Staat von großen Konzernen beherrscht wird, wie die überwältigende Mehrzahl der Befragten kritisiert hat, ist eine Meinung, die auch aus dem Munde von zahlreichen ostdeutschen Rentnern auf mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht