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Rheinische Post: Farthmann warnt SPD vor politischer Pendelei

Geschrieben am 20-07-2007

Düsseldorf (ots) - Der langjährige SPD-Spitzenpolitiker,
Landesminister und Fraktionschef im NRW-Landtag, Friedhelm Farthmann,
hat seine Partei vor einem Zurück hinter die Reformpolitik Gerhard
Schröders gewarnt. Farthmann sagte gestern im Gespräch mit der
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe): "Das Allerschlimmste, was die
SPD jetzt machen könnte, wäre Pendelei zwischen den Positionen Kurt
Becks und denen von Oskar Lafontaines Linkspartei." Der Regierende
Bürgermeister von Berlin, Wowereit (SPD), der Koalitionen mit der
Linkspartei empfiehlt, sei ein politischen Traumtänzer.
Farthmann erinnerte an März 1999: "Als Lafontaine die Brocken
hinschmiss, habe ich gesagt, dies sei die historische Chance, sich
als moderne Sozialdemokratie mit Schröders politischer Willens- und
Durchsetzungskraft von einer überlebten Sozialpolitik zu
verabschieden." Farthmann fuhr fort: "Schröder hat dann mit der
Agenda 2010 die unbedingt notwendige Reformwende eingeleitet." Auch
er, Farthmann, habe nicht richtig eingeschätzt, wie egoistisch und
uneinsichtig die Mehrheit der Bevölkerung dringend notwendigen
Reformen gegenüber eingestellt sein würde: "Die Leute genießen die
Früchte der Globalisierung, sind aber nicht bereit, die Nachteile zu
akzeptieren." Der jahrelang gemeinsam mit Johannes Rau prägende
SPD-Politiker an Rhein und Ruhr warnte seine Partei vor einer
Negativ-Debatte über ihren Bundesvorsitzenden. Kurt Beck habe es
politisch schwer genug, er gehöre zu den gemäßigten Sozialdemokraten.
Beck und die SPD müssten jetzt dazu stehen, was unter Schröder
angefangen worden sei. Die SPD sollte einen langen Atem haben und den
gegenwärtigen Druck aushalten, auch wenn der eine oder andere
zusätzlich von der Fahne gehe und zur Linkspartei wechsele. Farthmann
lobte Kanzlerin Merkel: "Sie hat eine glückliche Hand und ist eine
geschickte Verhandlungsführerin; dadurch, dass sie bescheiden
auftritt und nicht wie die Herrin der Politik agiert, kommt sie bei
den Menschen gut an." Farthmann schränkte ein: Ein bisschen
irrational komme ihm dennoch Merkels gegenwärtiger demoskopischer
Höhenflug vor. Das liege womöglich nicht zuletzt an der politischen
Blassheit der anderen politischen Akteure.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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