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Wer ist zuständig für den Schutz vor Gen-Mais? / Klage gegen Gen-Mais von Gericht aus formalen Gründen abgewiesen

Geschrieben am 17-07-2007

Hamburg/Braunschweig (ots) - Das Verwaltungsgericht Braunschweig
hat gestern den Eilantrag gegen den Anbau von Gen-Mais in Deutschland
abgewiesen. Das Gericht begründet seine Entscheidung mit der
mangelnden Zuständigkeit des Bundesamtes für Verbaucherschutz und
Lebensmittelsicherheit (BVL). Das Bündnis Aktion Gen-Klage hatte
gemeinsam mit Greenpeace und Imkern versucht, den Anbau von
gentechnisch verändertem Mais der Firma Monsanto per Eilantrag zu
stoppen. Wäre dem Antrag stattgegeben worden, hätte das BVL das
Gen-Mais Verbot durchsetzen müssen. Laut Risikobewertung des
Bundesamtes aus April 2007 besteht bei dem hier angebauten Gen-Mais
MON810 "ein berechtigter Grund zu der Annahme, dass dieser eine
Gefahr für die Umwelt darstellt". Darauf hatten sich die Kläger
berufen.

"Das Gentechnikgesetz ist zur Gefahrenabwehr nicht ausreichend und
muss verschärft werden," sagt Christiane Lüst, die die Aktion
Gen-Klage initiiert hat. "Zwar hat das BVL die Risiken des Anbaus von
Gen-Mais amtlich bestätigt, trotzdem wird der Anbau nicht gestoppt.
Derzeit kann der US-Konzern Monsanto seine Risiko-Saaten, wie diese
Maissorte, ungehindert anbauen, da ein Verbot am Behördendschungel
scheitert."

Tatsächlich wurden vom Gericht die Umweltrisiken nicht im Detail
überprüft. Die Kläger hatten unter anderem neue Studien vorgelegt,
die zeigen, dass das Insektengift, das der Gen-Mais produziert,
anders funktioniert als bisher angenommen. Demnach sterben Insekten
(z.B. Bienen), die von Pollen oder anderen Teilen der Pflanze
fressen, nicht direkt am Insektengift, das die Gen-Pflanzen
produzieren. Entscheidend scheint vielmehr, welche Mikroorganismen
ihren Darm besiedeln. Man nimmt an, dass die Darm-Mikroben durch das
Gift in die Körperflüssigkeit geraten und die Insekten so getötet
werden.

"Der Mais hätte niemals zugelassen werden dürfen. Weder ist
bekannt, wie genau das Gift des Gen-Maises wirkt, noch wieviel Gift
im Mais tatsächlich produziert wird. Klar ist nur, dass die Risiken
für die Umwelt größer sind als ursprünglich behauptet wurde," sagt
Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph Then unter
Tel.: 0171 8780 832 oder Christiane Lüst vom Bündnis Aktion Gen-Klage
unter Tel.: 089 89311054. Greenpeace-Pressesprecher Patric Salize
erreichen Sie unter Tel.: 0171 6035 532. Greenpeace im Internet:
www.greenpeace.de. Die Aktion Gen-Klage finden Sie unter
www.stopptgennahrungsmittel.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
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