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Lausitzer Rundschau: zu: Versuchter Mord an einem Deutschafrikaner in Potsdam

Geschrieben am 18-04-2006

Cottbus (ots) - Entsetzen macht sich breit. Da wird ein
Familienvater an einer Straßenbahnhaltestelle in Potsdam ins Koma
geprügelt. Der einzige Grund, dem Mann den Schädel einzuschlagen, war
seine dunkle Hautfarbe.
Rassistische Gewalttaten wie diese ziehen seit der Wende eine blutige
Spur durch Ostdeutschland: In Eberswalde schlagen Rechtsradikale
einen Angolaner tot. In Dresden stirbt bei einem Skinhead-Angriff ein
Mosambikaner. Im märkischen Mahlow verunglücken drei dunkelhäutige
Briten, nachdem Rechtsextremisten ihr Auto mit Steinen beworfen
haben. In Trebbin wird ein Italiener mit einem Baseballschläger ins
Koma geprügelt. In Guben stirbt ein Algerier auf der Flucht vor
Rechtsextremisten. In Halle wird ein weiterer Mosambikaner
erschlagen, in Mecklenburg ein Algerier, in Wittstock ein
Spätaussiedler. Und jetzt der lebensgefährlich verletzte, gebürtige
Äthiopier mit deutschem Pass in Potsdam. Die Ruhe zwischen diesen
barbarischen Taten war trügerisch. Rassistisches und
fremdenfeindliches Denken breitet sich im Stillen aus: an
Stammtischen, im Verein, in Jugendcliquen. Demgegenüber hat sich an
vielen Orten eine fatale Mischung aus Angst und Gleichgültigkeit
breit gemacht.
Und die vielen lokalen und regionalen Initiativen gegen
Fremdenfeindlichkeit und Extremismus in den vergangenen Jahren -
alles umsonst? Nein. Denn ein Cottbuser Busfahrer half kürzlich einem
überfallenen Mazedonier, obwohl ihn Fahrgäste deshalb anpöbelten. Ein
beherzter Taxifahrer kam dem schwer verletzten dunkelhäutigen
Deutschen in Potsdam zu Hilfe. Neben Aufklärung, Repression durch
Polizei und Justiz ist Zivilcourage das wichtigste Mittel im Kampf
gegen Rechtsextremismus. Potsdam ist deshalb dank des Taxifahrers
auch ein Zeichen der Hoffnung - trotz allen Entsetzens.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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