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LVZ: Bischof Mixa kritisiert Fixierung auf Evolutionstheorie in Schulen / "Naturwissenschaften drohen die Vernunft zu verlieren"

Geschrieben am 12-07-2007

Leipzig (ots) - Rückendeckung für die hessische Kultusministerin
Karin Wolff (CDU): Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat
ausdrücklich den Vorstoß der Ministerin unterstützt, die christliche
Schöpfungslehre in den Biologieunterricht aufzunehmen. "Das Anliegen
von Ministerin Wolff wird der Notwendigkeit gerecht, eine Dimension
des Denkens und der Vernunft wieder zurückzugewinnen, die wir in den
letzten Jahrzehnten verloren haben", sagte Mixa der Leipziger
Volkszeitung (Freitag-Ausgabe).

Zudem gebe es keinen Absolutheitsanspruch der Evolutionstheorie.
Die Naturwissenschaften hätten in unserer Zeit großartige
Entdeckungen gemacht, stünden aber in der Gefahr, "diese Erkenntnisse
über die materielle Welt absolut zu setzen und dabei die Vernunft zu
verlieren." Es gebe durchaus Fragen über die Welt und den Menschen,
für die der reinen Naturwissenschaft die methodischen Möglichkeiten
fehlten. "Salopp formuliert und auf die Evolutionstheorie bezogen:
Es gibt Einsichten und Wahrheiten über den Menschen, die man nicht
mit dem Spaten ausgraben kann", so Mixa weiter.

Der Augsburger Bischof verteidigte Wolff auch gegen den Vorwurf,
sie leiste dem Kreationismus in Deutschland Vorschub: "Diese Kritik
teile ich nicht. Sich allein auf eine Erklärung festzulegen, wie dies
in der bisherigen Schulpraxis durch die Fixierung auf die
Evolutionstheorie geschieht, hat etwas Totalitäres und ist auch und
gerade aus Sicht der Wissenschaft unvernünftig." Der christliche
Glaube sei die Entscheidung für den Vorrang der Vernunft und des
Vernünftigen vor dem Zufälligen und Zwangsläufigen. "Diese
Ganzheitlichkeit der Sicht ist Aufklärung im besten Sinne, weil sie
vernünftig ist und vor allem ein Gebot wissenschaftlicher
Redlichkeit."

Mixa fürchtet zudem Langzeitfolgen, sollte der Religionsunterricht
vor allem in Ostdeutschland weiter nur ein Nischendasein führen.
"Religiöses Unwissen führt zu einer gefährlichen Kulturlosigkeit und
auch Hoffnungslosigkeit." Nach christlicher Überzeugung sei der
Mensch ein von Gott gewolltes und geliebtes Wesen. "Das ist ein
existentieller Unterschied zu einem bloßen Glied in einer zufällig
ablaufenden biologischen Kettenreaktion."

Hart ins Gericht geht der Augsburger Bischof auch mit seinen
Kritikern. Mixa, der nach seinem "Gebärmaschinen"-Vorwurf zur
Familienpolitik der Ministerin von der Leyen hart attackiert wurde,
sagte: "Die sogenannte politische Korrektheit ist eine große Gefahr
für unsere Freiheit und für das Denken überhaupt." Er selbst habe in
der familienpolitischen Debatte der letzten Wochen erlebt, das
unkonventionelle Äußerungen zu Kernfragen der Gesellschaftspolitik,
"von Seiten mancher Meinungsführer mit Rücktrittforderungen und dem
Aufruf bedacht werden, den Mund zu halten. Zigtausende Menschen haben
mir dagegen in der familienpolitischen Diskussion für meine freien
Äußerungen gedankt."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

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Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
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Telefon: 0341/218 11558


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