(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Hineingesteigert (zu Absage der Türken)

Geschrieben am 11-07-2007

Mainz (ots) - Als Verhandlungspartner sind die Türken offenbar
noch sperriger als die Polen. Und das will nach dem Spektakel von
Heiligendamm schon etwas heißen. In augenfälligem Gleichklang mit der
Regierung in Ankara haben sich die wichtigen türkischen Verbände in
Deutschland vor dem Integrationsgipfel nun gleich so auf die
Hinterbeine gestellt, dass sie sich mit ihren kühnen Festlegungen
eine Teilnahme an der Veranstaltung letztlich selbst unmöglich
machten.
Die Gemäßigten in diesem Kreis sind wohl auf der Strecke geblieben.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es derzeit über 1,73 Millionen
Türken in der Bundesrepublik gibt, wo sie mehr als ein Viertel aller
Ausländer stellen, ist diese Entwicklung besonders bedauerlich.
Schade auch, dass von türkischer Seite so schnell so scharf
geschossen wird. Jedenfalls steht das böse Wort von der
"Diskriminierung" zunächst einmal im Raum, wo es zeigt, wie sehr man
sich in das Thema hineingesteigert hat. Dieser Vorwurf ist gemünzt
auf das Zuwanderungsgesetz, das zum Nachteil für Türken zwischen
deutschen und nichtdeutschen Staatsangehörigen beim Familiennachzug
unterscheidet, das Nachzugsalter für Ehepartner (!) auf mindestens 18
Jahre fixiert und von Beginn an schon ein Minimum an
Sprachkenntnissen verlangt. Das sind Regelungen, die nicht mehr zur
Diskussion stehen und die hart, aber überfällig sind. Dass sie
beispielsweise nicht für Kanadier oder US-Amerikaner gelten, ärgert
die Türken; allerdings ist es in diesen Ländern auch nicht Praxis,
Jugendliche mal eben im Heimaturlaub zwangszuverheiraten. Offiziell
wird das Verfahren auch von den türkischen Verbänden verurteilt, an
der Praxis ändert das jedoch nichts.
Die deutsche Gesetzgebung sollte vor diesem Hintergrund ein Signal an
die Türken sein, das aber jetzt nicht mehr ohne weiteres vermittelt
werden kann. - Schade. Auch zur Integration gehören halt immer zwei.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

81238

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Gehaltserhöhung für Minister der Landesregierung Bald Westgehalt für Minister des Landes Halle (ots) - Die Mitglieder der sachsen-anhaltischen Landesregierung sollen ab 2008 mehr Geld bekommen. Bis 2010 sollen die Gehälter im Vergleich zur letzten Anhebung 2005 um insgesamt zehn Prozent steigen. Ein entsprechender Beschluss ist während der heutigen Landtagssitzung geplant, schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe. Gleichzeitig sollen auch die Bezüge der Landesbeamten, wie Lehrer und Polizisten, bis 2010 auf Westniveau angehoben werden. Minister in Sachsen-Anhalt würden damit ab mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Vatikan und Evangelische Kirche Halle (ots) - Nun kann man als evangelischer Christ den römischen Wadenbiss geflissentlich ignorieren und sagen, in der Hauptstadt des Katholizismus müsse wohl einige Sorge um die eigenen Schäflein herrschen. Auch ist daran, dass sich Protestanten in ihrer Kirche aufgehoben fühlen, nicht zu zweifeln. Der Kölner Kirchentag hat es zuletzt eindrucksvoll bewiesen. Aber ärgerlich bleibt ein Auftritt, der nichtkatholische Christen per Autoritätsbeweis zu Gläubigen zweiter Klasse degradieren will, eben doch. Weil hierein Ton angeschlagen wird, mehr...

  • Westfalenpost: Scheinheilig Polnische Regierungskrise treibt Blüten Hagen (ots) - Von Jörg Bartman Die polnische Regierungskrise treibt seltene Blüten. Der aus Korruptionsgründen entlassene Landwirtschaftsminister Lepper stellt als Parteivorsitzender Ministerpräsident Kaczynski ein Ultimatum zur Fortsetzung der Koalition. Das ist scheinheilig und verlogen zugleich, denn Leppers Bauernpartei hätte bei angekündigten Neuwahlen keine Chance. Im zwillingsgeführten Polen ist es Anlass genug, um der Macht willen lauthals verkündete Vorsätze über Bord zu werfen. Von moralischer Erneuerung ist längst keine Rede mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu Billigfliegern Ulm (ots) - Ganz im Stil des internationalen Jet Set mal kurz auf eine Pizza nach Pisa, zur Aida in die Arena von Verona oder zum Ballermann an den Strand von Palma de Mallorca. Supergünstige Schnäppchentarife der Billigflieger ermöglichen auch Otto Normalverbraucher, was sich die Reichen und Schönen dieser Welt gönnen. Aber mal ehrlich: Der Traum vom kostengünstigen Kurztrip kriegt schon beim Mausklick erste Risse. Denn beim Buchen entpuppt sich der schöne Lockvogel meist als hässliches Entlein. Abgaben und Steuern machen das Ein-Euro-Ticket mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Ausrichtung der SPD Bielefeld (ots) - Prominente Übertritte zu den Linken, miserable Umfragewerte und ein Vorsitzender Kurt Beck, dem selbst viele Genossen nicht zutrauen, bei der nächsten Bundestagswahl ein ernstzunehmender Herausforderer Angela Merkels zu sein - zu Beginn der parlamentarischen Sommerpause macht es wenig Spaß, Sozialdemokrat zu sein. Wohin führt der Weg der SPD? Die Diskussion über den weiteren Kurs der Partei wird noch so manches Sommerloch füllen. Die SPD ist aber auch wirklich nicht zu beneiden. Auf der einen Seite die Union mit einer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht