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Deutsche Flugsicherung im Umbruch

Geschrieben am 06-07-2007

Langen (ots) -

DFS-Chef setzt weiter auf Privatisierungskurs

Die DFS Deutsche Flugsicherung kann schon innerhalb der kommenden
zwei Jahre kapitalprivatisiert werden. Davon geht DFS-Chef Dieter
Kaden aus, wie er heute auf der DFS-Jahrespressekonferenz erklärte.
Bereits im kommenden Winter könnte das Gesetzgebungsverfahren
abgeschlossen sein, sodass dann im Frühjahr 2008 der Startschuss für
die Privatisierung fallen würde. Auch wenn die DFS lediglich das
Objekt dieses Prozesses und nicht Handelnder sei, begrüßte Kaden
ausdrücklich das Vorhaben der Bundesregierung, da er sich eine
bessere Ausgangslage im liberalisierten europäischen
Flugsicherungsmarkt ausrechne. Den Beweis dafür, dass der Wettbewerb
nicht nur Phantasie ist, sondern real existiert, liefert die
Situation an den deutschen Regionalflughäfen. Dort besteht der
Wettbewerb seit dem 22. Juni 2007. Zehn Regionalflughäfen haben ein
Angebot der österreichischen Flugsicherung Austrocontrol angenommen,
neun Flughäfen haben Verträge mit der DFS-Tochter "The Tower Company"
abgeschlossen und drei Flughäfen haben sich selbst zertifizieren
lassen.

Was die Zahlen angeht, so ist die DFS für die anstehenden
Veränderungen in Europa bestens gerüstet. Obwohl Deutschland mit
knapp drei Millionen kontrollierten Flügen das verkehrsreichste Land
in Europa ist, so führt die DFS in Punkto Sicherheit und
Pünktlichkeit ebenfalls die Rangliste unter den europäischen
Flugsicherungsorganisationen an - zwei Aspekte, die neben der
Produktivität eine entscheidende Rolle im Wettbewerb mit den
europäischen Flugsicherungsanbietern spielen.

Lediglich zwei Luftfahrzeugannäherungen der Kategorie B * konnte
die unabhängige Expertenkommission APEG (Aircraft Proximity
Evaluation Group) ** feststellen, von denen die Flugsicherung für
eine verantwortlich war.

Auch die Pünktlichkeit konnte im vergangenen Jahr einen neuen
Rekord verbuchen. 97,3 Prozent (Vorjahr 97 Prozent) aller Flüge im
deutschen Luftraum hatten keine flugsicherungsbedingten Verspätungen.
"Auf dieses Ergebnis", so Kaden, "sind wir auch im Hinblick auf die
Klimadiskussion stolz." Das Ergebnis bedeute nämlich auch einen
geringeren Treibstoffverbrauch und damit einen verminderten
Schadstoffausstoß. Umweltbelastende Umwege oder Warteschleifen
betrafen im vergangenen Jahr nur ein Prozent aller Flugwege - für
Kaden in einem so verkehrsreichen und komplexen Luftraum wie dem
deutschen, "ein phantastisches Ergebnis".

Die Produktivität, ein weiteres Kriterium für den Wettbewerb im
Einheitlichen Europäischen Himmel (SES - Single European Sky), konnte
erheblich gesteigert werden. So sanken die Stückkosten im Bereich An-
und Abflug seit 2002 um 26 Prozent, von 203 auf 149 Euro im Jahr
2006. In der Strecke konnte ein Rückgang der Stückkosten um 13
Prozent von 61 Euro im Jahr 2002 auf 53 Euro im vergangenen Jahr
verbucht werden.

Der Umsatz verringerte sich auf 875 Millionen gegenüber 881,7
Millionen im Jahr 2005. Der Jahresüberschuss stieg 2006 auf 26,9
gegenüber 18,2 Millionen Euro im Jahr 2005. Die
Flugsicherungsgebühren, die die Luftraumnutzer der DFS für ihre
Dienstleistung zahlen, wurden im vergangenen Jahr um 11,5 Prozent in
der Strecke gesenkt. Demgegenüber mussten die An- und Abfluggebühren
leicht - um 2,6 Prozent - erhöht werden.

* Stichwort Kategorie A und B

Kategorie A: Akute Zusammenstoßgefahr. Eine
Luftfahrzeugannäherung, bei der die Gefahr eines Zusammenstoßes
bestand.

Kategorie B: Sicherheit nicht gewährleistet. Eine
Luftfahrzeugannäherung, bei der die Sicherheit hätte gefährdet sein
können und entweder ein Pilot oder ein Fluglotse eingreifen musste.

** Stichwort APEG:

Die APEG ist eine vom Bundesminister für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung eingesetzte Expertenkommission, der Vertreter von
Luftfahrtgesellschaften, der Luftwaffe, der Allgemeinen Luftfahrt,
der Vereinigung Cockpit und der Flugsicherung angehören.

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes,
privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen
Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich rund 9.000
Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr nahezu drei Millionen.

Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das
Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe
und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in
Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 17 internationalen
Flughäfen. Die DFS hat die Geschäftsbereiche Center, Tower und
Aeronautical Solutions.

Originaltext: DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52113
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52113.rss2

Pressekontakt:
Axel Raab, Tel.: 06103 707-4160
Anja Tomic, Tel.: 06103 707-4161


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