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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Thema Aids/HIV

Geschrieben am 28-06-2007

Bielefeld (ots) - Noch immer versagen alle erdenklichen Bemühungen
von Wissenschaft und Medizin. Es scheint wie verhext. Das Aids-Virus
HIV - wie zum Hohn steht dieses Schreckenskürzel im
Fachsprachgebrauch für »Humanes (!) Immunschwäche-Virus - muss dem
Homo sapiens wie eine Heimsuchung vorkommen.
Dabei trägt der Mensch selbst in vielerlei Hinsicht ein gerütteltes
Maß an Mitschuld daran, dass der heimtückisch todbringende Erreger so
rasend schnell und bislang praktisch ungebremst um sich greift.
Folglich klammert sich, bildlich gesprochen, naturgemäß jeder
einzelne der bereits fast 40 Millionen Infizierten an jede winzige
Nachricht, die vielleicht ein rettender Strohhalm sein oder werden
könnte.
Wie zum Beispiel die gestrige Mitteilung jener Forscher in Hamburg
und Dresden, denen es in einem Laborversuch zum ersten Mal überhaupt
gelungen ist, die Gene des Aids-Virus aus menschlichen Zellen
herauszuschneiden, also wieder zu entfernen. Denn sollte man von HIV
befallene Zellen auf diesem Wege künftig zu heilen vermögen, müsste
die Infektion nicht länger als schicksalhaft unumkehrbar angesehen
werden. Dann dürfte sich sogar ein wirksamer Impfstoff finden lassen.
Ob das womöglich in näherer Zukunft geschehen wird, bleibt freilich
auch fortan noch ungewiss. Zu oft schon entpuppten sich vermeintliche
Wundererfolge der Wissenschaft als Warmluftballons, die binnen kurzem
zerplatzten wie die sprichwörtlichen Seifenblasen, an denen fröhlich
spielende Kinder in aller Welt sich erfreuen.
Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen und in deren
Fahrwasser die Politik hingen viel zu lange der Vorstellung an, dass
nur unermüdliche Appelle vor allem an die Menschen in den
Entwicklungsländern Afrikas helfen, immer neue millionenfache
Infektionen zu verhindern. Aber auch wenn darauf verwiesen wird, dass
beispielsweise in Kenia, Ruanda, Simbabwe oder Burkina Faso zunehmend
mehr Menschen ihre Sexualgewohnheiten änderten: Allein den füglichen
Gebrauch von Kondomen zu propagieren, ist auf Dauer zu wenig.
Das belegt die bestürzend steile Welt-Fieberkurve der
Aids-Infektionen. Auf mehr als 100 Millionen Infizierte wird sie
schon bis zum nahen Jahr 2025 emporschnellen - wenn nicht ein Wunder
geschieht.
Und erschwerend kommt etwas hinzu, das kaum diskutiert wird.
Unterernährte Aids-Patienten vertragen die in der Regel starken
Nebenwirkungen der ihnen verabreichten Medikamente zumeist nicht.
Folglich muss die Behandlung in ungezählten Fällen abgebrochen werden
- oder sie kann gar nicht erst beginnen. Unterernährte Patienten
haben daher während der Therapie ein sechsmal höheres Sterberisiko
als Aidskranke in wohlhabenden Ländern. Dabei kostet es lediglich 49
Cent pro Tag, einen HIV/Aids-Patienten und dessen Familie während der
Therapie gebührend zu ernähren.
Demnächst 100 Millionen Infizierte? Die große Unbekannte ist und
bleibt - der Mensch.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66306
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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