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Notlagen von Menschen mit HIV und AIDS nehmen zu Deutsche AIDS-Stiftung stellt Jahresbericht 2006 vor: Mehr Frauen beantragen Hilfe, Projektförderungen nehmen zu.

Geschrieben am 26-06-2007

Bonn (ots) - Bonn, 26.6.2007 - Die Anträge an die Deutsche
AIDS-Stiftung, deren Zahl im Jahr 2006 von 4.007 auf 3.848 leicht
zurückging, belegen erneut die materielle Not vieler Menschen mit HIV
und AIDS in Deutschland. Bei ihrer Jahrespressekonferenz im Vorfeld
des am morgigen Mittwoch beginnenden Deutsch-Österreichischen
AIDS-Kongresses (DÖAK) in Frankfurt/Main wies die Stiftung darauf
hin, dass die zum Teil signifikante Verbesserung der gesundheitlichen
Situation vieler Betroffener durch neue Therapiemöglichkeiten und die
damit verbundene Lebensverlängerung nicht mit einer besseren
soziomateriellen Absicherung einher geht.

"Je länger die Menschen mit HIV und AIDS leben, desto größer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass sie bedürftig werden", resümiert der
Geschäftsführende Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, Dr. Ulrich
Heide. Die Veränderungen in der Sozialgesetzgebung, die bei vielen
betroffenen Menschen zu einer Verschlechterung der materiellen
Situation geführt haben, machen sich in der deutlichen Zunahme
bestimmter Antragsgegenstände, etwa bei Bekleidung, Betten,
Haushaltsgeräten sowie Seh- und Hörhilfen, bemerkbar. Zunehmend
übernimmt die Stiftung eine Ersatzfunktion bei der existentiellen
Grundversorgung der Betroffenen. In diesem Zusammenhang kritisiert
die Stiftung sowohl die unterschiedliche Bewilligungspraxis
bei Mehrbedarfen in den einzelnen Bundesländern sowie die Tatsache,
dass eine bedarfsgerechte Gewährung von Mehrbedarfen häufig nicht
umgesetzt wird.

Insgesamt kann die Stiftung auf eine stabile Entwicklung des
Spendenaufkommens zurückblicken. Wesentlich für diesen Erfolg war die
Tatsache, dass die Ausweitung der Stiftungsarbeit in den
internationalen Bereich von den Spendern mitgetragen wurde, und dass
mit dieser Themenerweiterung auch neue Unterstützer gewonnen werden
konnten. Im Jahr 2006 verbuchte die Deutsche AIDS-Stiftung
Einnahmen in Höhe von insgesamt 3.448.000 Euro (3.527 TEUR) Darin
waren
Spenden und ähnliche Zuwendungen in Höhe von 2.625.000 Euro (2.192
TEUR) sowie Zins- und Kapitalerträge in Höhe von 823.000 Euro (1.334
TEUR) enthalten. Die Spenden resultierten wie in den Vorjahren zum
überwiegenden Teil aus Benefiz-Projekten. Hinzu kamen zum Teil
herausragende Einzelspenden, die wesentlich zur relativen Erhöhung
des Spendenanteils an den Gesamteinnahmen führten. "Die nach allen
Quellen deutlich gestiegene Zahl der neu diagnostizierten
HIV-Infektionen sind eine große Herausforderung für die Stiftung und
ihre Spender, weiterhin nachhaltig zur Sensibilisierung und zur
Stabilisierung der Betroffenen beizutragen", betonte der
Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Christoph Uleer.
Für bewilligte Anträge wurden insgesamt 2.239.036 Euro (1.704 TEUR)
als Unterstützungsleistung ausgezahlt. Darin ist ein Betrag von
297.000 Euro für die Förderung des Wohnprojekts Varnhorststraße in
Essen enthalten. Personal- und Verwaltungskosten der Stiftung konnten
wieder aus den Erträgen des Stiftungskapitals getragen werden.

Die Zahl der Frauen, die sich an die Stiftung wenden, ist weiter
von etwa einem Viertel (2002) auf ein Drittel gestiegen (33,6 % w,
66,4 % m). Dieser hohe Prozentsatz verweist auf die besonders
schwierige soziale Situation der Frauen, die häufig auch noch für
ihre Kinder sorgen müssen.
Häufig kann Hilfe nicht nur am Einzelfall ansetzen. Etwa um schwer
zugängliche Zielgruppen wie Migranten zu erreichen oder die Chancen
auf Zugang zum Arbeitsmarkt zu verbessern, muss verstärkt über
Projekte geholfen werden. Dies spiegelt sich auch in der Zunahme der
Bewilligungssummen bei Projekten von 685.659 Euro auf 1.031.093 Euro
(plus 296.495 Euro für das Projekt Varnhorststraße)

Ab Mittwoch, 27. Juni 2007, werden beim viertägigen DÖAK rund
1.500 Mediziner, AIDS-Forscher, Psychologen sowie Vertreter deutscher
und österreichischer Selbsthilfeorganisationen zum Austausch über
HIV/AIDS zusammentreffen. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des
Kongresses am 27. Juni ab 18 Uhr in der Frankfurter Paulskirche
verleiht die Stiftung ihren Medienpreis 2005/2006.

Spendenkonto 400, BFS Köln, Bankleitzahl 370 205 00

Originaltext: Deutsche AIDS-Stiftung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42803
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42803.rss2

Pressekontakt:
Informationen zur Deutschen AIDS-Stiftung:

Ann-Kathrin Akalin, Pressereferentin - Markt 26 - 53111 Bonn
Telefon: 02 28-60 46 933 - Email: aa@aids-stiftung.de


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