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Politbarometer Juni II 2007 / Linke legt im Westen deutlich zu / Mehrheit hat kein Verständnis für Haltung Polens

Geschrieben am 22-06-2007

Mainz (ots) - In der politischen Stimmung verzeichnet die CDU/CSU
deutliche Einbußen, während die kleineren Parteien und hier vor allem
die Linke zulegen können. Die CDU/CSU kommt jetzt auf 39 Prozent
(minus 4) und die SPD unverändert auf 31 Prozent. Die FDP erreicht 8
Prozent (plus 1), die Linke verbessert sich klar auf 10 Prozent (plus
3) und die Grünen auf 9 Prozent (plus 1).

Nach ihrem Gründungsparteitag gewinnt die Linke in der politischen
Stimmung vor allem im Westen mit 8 Prozent (plus 3) stark dazu, im
Osten erzielt sie 19 Prozent (plus 1). Einen dauerhaften Erfolg der
Partei in den alten Bundesländern erwarten 51 Prozent der Befragten,
45 Prozent gehen nicht davon aus, dass die Linke bei Wahlen im Westen
langfristig mehr als fünf Prozent der Stimmen erreichen wird.

Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine etwas
größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die
Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme danach auf 38 Prozent
(minus 1) und die SPD unverändert auf 31 Prozent. Die FDP erhielte 9
Prozent (plus 1), die Linke 10 Prozent (plus 1), die Grünen lägen
weiterhin bei 8 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen kämen auf
4 Prozent (minus 1).

Bei den zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern gibt es
größtenteils Imageeinbußen. Die Liste der Top Ten wird weiterhin
angeführt von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihr Durchschnittswert
auf der +5/-5-Skala ist mit 1,8 im Vergleich zur letzten Umfrage
etwas zurückgegangen (Juni I: 2,0). Frank-Walter Steinmeier auf Platz
zwei wird unverändert mit 1,7 bewertet und auch Peer Steinbrück
erhält mit 1,3 eine konstante Wertung. Ursula von der Leyen
verschlechtert sich dagegen mit 1,0 deutlich (Juni I: 1,3). Auf Platz
fünf ist Franz Müntefering vorgerückt, er wird genau wie zu Beginn
des Monats mit 0,6 bewertet. Danach folgt mit Einbußen Wolfgang
Schäuble mit 0,5 (Juni I: 0,7). Am stärksten verliert Kurt Beck: Er
erreicht eine Note von 0,4 (Juni I: 1,1) und rutscht damit zwei
Plätze nach hinten. Guido Westerwelle wird mit 0,0 (Juni I: 0,1)
jetzt etwas schlechter bewertet, Ulla Schmidt mit minus 0,6 (Juni I:
minus 0,4) und Edmund Stoiber mit minus 1,1 (Juni I: minus 0,7)
deutlich schlechter.

Mit einer Kursänderung der SPD wird mehrheitlich nicht gerechnet:
25 Prozent glauben, dass sich die Partei in Zukunft eher nach links
orientieren wird, 10 Prozent erwarten eher eine Ausrichtung nach
rechts und 55 Prozent keine großen Änderungen (weiß nicht: 10
Prozent). Von den Anhängern der SPD sind fast zwei Drittel (64
Prozent) der Meinung, die Partei werde bei ihrem Kurs bleiben, 20
Prozent halten einen Ruck nach links und 8 Prozent einen Ruck nach
rechts für wahrscheinlich.

Der Beschluss der Großen Koalition, branchenspezifische
Mindestlöhne wie in der Bauwirtschaft auch für einige andere Branchen
einzuführen, geht einer Mehrheit der Befragten nicht weit genug. Nur
22 Prozent halten es für ausreichend, das Entsendegesetz auf weitere
Branchen auszudehnen, 70 Prozent befürworten dagegen einen
allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn für alle Branchen (weiß nicht: 8
Prozent), dafür ist auch jeweils die Mehrheit von Unions- und
FDP-Anhängern.

Die Reformmaßnahmen, die die Große Koalition seit 2005 beschlossen
hat, erachten 45 Prozent im Großen und Ganzen als richtig, 41 Prozent
finden diese nicht richtig und 14 Prozent können das nicht
beurteilen. Sind die Befragten also inhaltlich geteilter Meinung, so
sind sie sich weitgehend einig darin, dass die bisherigen Maßnahmen
nicht ausreichen: 88 Prozent glauben nicht, dass mit den bisher
beschlossenen Reformen die Probleme in den einzelnen Bereichen gelöst
werden können, nur 6 Prozent bejahen dies (weiß nicht: 6 Prozent).

Zurzeit findet in Brüssel der EU-Gipfel statt, auf dem es auch
über ein neues Abstimmungsverfahren bei Entscheidungen in der EU
geht. Polen ist anders als die meisten EU-Länder mit dem Vorschlag
einer veränderten Stimmgewichtung nicht einverstanden. Für die
Einwände Polens hat eine Mehrheit von 62 Prozent der Deutschen kein
Verständnis, 31 Prozent können die Haltung Polens nachvollziehen
(weiß nicht: 7 Prozent). Einen engeren Zusammenschluss Deutschlands
nur mit einem Teil der EU-Länder, der wegen der Schwierigkeiten bei
der weiteren Einigung Europas auch diskutiert wird, befürworten 49
Prozent. Dagegen lehnen 40 Prozent ein sogenanntes Europa der zwei
Geschwindigkeiten ab. Während sich die meisten Anhänger von CDU/CSU
(53 Prozent), SPD (57 Prozent) und FDP (55 Prozent) für einen engeren
Zusammenschluss aussprechen, sind 53 Prozent der Anhänger der Linken
und 51 Prozent der Anhänger der Grünen dagegen.

Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews
wurden in der Zeit vom 19. bis 21. Juni 2007 bei 1306 zufällig
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch durchgeführt. Die Befragung
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
ZDF-Politbarometer gibt es am Freitag, 20. Juli 2007, nach dem
"heute-journal".

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Mainz, 22. Juni 2007
ZDF Pressestelle

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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