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Öffentliche Versteigerung von CO2-Zertifikaten / BUND fordert, ab 2013 alle Zertifikate zu versteigern

Geschrieben am 21-06-2007

Berlin (ots) - "Klimakiller bitte zur Kasse. Keine Geschenke für
Stromkonzerne!" - mit dieser Botschaft auf ihrem Transparent
demonstrierten Mitarbeiter des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) heute am Reichstag für die komplette Versteigerung
der Zertifikate für CO2-Emissionen. Es reiche nicht, dass, wie vom
Parlament geplant, künftig knapp neun Prozent der Zertifikate
verkauft oder versteigert würden. Das morgen dem Bundestag zur
Beschlussfassung vorliegende Gesetz zur Verteilung der Emissionen bis
2012 sei zwar ein Anfang, ab 2013 müssten dann aber alle
Verschmutzungs-Zertifikate versteigert werden, sagte Gerhard Timm,
Bundesgeschäftsführer des Umweltverbandes. Bereits jetzt erlaube die
EU einen Versteigerungsanteil von zehn Prozent, dieser sei auf 100
Prozent zu erhöhen.

Um für einen wirksamen Klimaschutz zu werben, veranstaltete der
BUND vor dem Reichstag eine symbolische Versteigerung von
CO2-Emissionszertifikaten. Timm: "Wer das Klima schädigt, muss dafür
zur Kasse gebeten werden. Die Energiekonzerne haben schon zu lange zu
viele Milliarden Euro mit den kostenlos erhaltenen
Emissionszertifikaten eingestrichen. Es ist an der Zeit, dass diese
ungerechtfertigten Profite abgeschöpft und für den Klimaschutz
verwendet werden."

Die Bundesregierung sei nun gefordert, sich auf EU-Ebene für die
komplette Versteigerung der CO2-Emissionszertifikate ab dem Jahr 2013
einzusetzen. Nur dann werde der Missbrauch des Emissionshandels zur
Förderung von Kohlekraftwerken ein Ende finden.

Scharf kritisierte der BUND die Bevorzugung von Kohlekraftwerken
im Zuteilungsgesetz. Steinkohlekraftwerke bekämen Emissionsrechte für
750 Gramm CO2 je erzeugter Kilowattstunde Strom, umweltfreundlichere
Gaskraftwerke nur etwa die Hälfte. Besonders klimaschädliche
Braunkohleanlagen erhielten sogar zehn Prozent mehr
Verschmutzungsrechte als Steinkohlekraftwerke. Diese Sonderregel, von
der vor allem RWE beim Bau eines Kraftwerks im
nordrhein-westfälischen Neurath und gleichermaßen Vattenfall im
sächsischen Boxberg profitierten, sei im ursprünglichen Plan zur
Verteilung der Zertifikate noch nicht enthalten gewesen.

Der BUND fordert, dass alle Kraftwerke je Kilowattstunde die
gleiche Anzahl Zertifikate erhalten. Als maximal anzurechnenden
CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde schlägt der BUND 500 Gramm vor.
Effiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Gaskraftwerke könnten
dann überschüssige Zertifikate verkaufen. Dies wäre ein wichtiger
Investitionsanreiz für mehr Klimaschutz.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Matthias Seiche, BUND-Klimaexperte:
Tel. 030-27586-433,
Mobil: 0173-6071603 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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