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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Unterhaltsrecht

Geschrieben am 20-06-2007

Mainz (ots) - Als Laie sollte man wahrscheinlich gar nicht erst
versuchen, die Düsseldorfer Tabelle zu verstehen. Die "DüssTab", wie
Juristen sie verniedlichend nennen, ist hochkompliziert und selbst
für Familienanwälte und -richter nur schwer zu durchschauen.
"Bedarfskontrollbetrag", "Interpolation" und "Vomhundertsätze",
Berechnungen à la "y = ax + b" die Details der Tabelle erscheinen
ebenso unverständlich und schwierig wie die meisten
Auseinandersetzungen und Dramen um Unterhaltszahlungen, die sich
heutzutage vor Gericht abspielen. Hinter den abstrakten
Berechnungsformeln steckt die eigentlich wohl gemeinte Absicht, allen
Beteiligten Gerechtigkeit zukommen zu lassen. Das gilt für die
unschuldigen Kinder, die am meisten unter der Situation leiden,
ebenso, wie für die zerstrittenen Eltern. So muss grundsätzlich auch
die neue Tabelle bewertet werden, die sich laut Gesetz der
Einkommensentwicklung der betroffenen Väter und Mütter anzupassen
hat. Solange es "nur" um zwei bis vier Euro weniger pro Monat geht,
mag das keine dramatische Entwicklung sein. Anders sieht es aus, wenn
die geplante Unterhaltsreform in Kraft tritt. Dann sollen sich die
Berechnungen ohnehin an neuen Grundlagen orientieren, nämlich dem
steuerlichen Existenzminimum was dann zu wirklich schmerzhaften
Abschlägen führen kann. Die neue "DüssTab" wird also keine lange
Lebensdauer haben. In der Realität ist das mit den schönen Tabellen
ohnehin so eine Sache. Es mag ja sehr vernünftig sein, Leitlinien
festzulegen, nach denen Unterhaltszahlungen berechnet werden können
in zu vielen Fällen ist damit aber oft noch gar nichts geklärt. Was
kann der Unterhaltspflichtige zahlen? Was kann er oder sie entbehren?
Wie viel Geld ist überhaupt vorhanden? Und: Wird der errechnete
Betrag überhaupt jemals gezahlt? Mit solchen Fragen müssen sich
Betroffene und Gerichte erst einmal beschäftigen, bevor es an "y = ax
+ b" geht.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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