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Umfrage für das ZDF-Magazin "Frontal 21": Zwei Drittel der Deutschen bereit zur Organspende / Deutliche Mehrheit für Eintrag auf elektronischer Gesundheitskarte

Geschrieben am 19-06-2007

Mainz (ots) - Rund zwei Drittel der Deutschen wären im Falle ihres
Todes zu einer Organspende bereit. Dies ergibt eine aktuelle Umfrage
der Forschungsgruppe Wahlen in Mannheim für das ZDF-Magazin "Frontal
21". Knapp 30 Prozent lehnen eine Organentnahme ab, weitere zehn
Prozent sind unentschieden. Die überaus positive Haltung zur
Organspende ist dabei unabhängig von Alter, Bildung, Herkunft oder
politischer Haltung.

Rund 12 000 Menschen in Deutschland warten auf ein lebensrettendes
Herz, eine Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse oder Niere. Es ist ein
Wettlauf mit dem Tod, den viele nicht überleben. Jährlich sterben
etwa 1000 Patienten, die auf der Warteliste für Spender-Organe
stehen.

In Deutschland gilt die so genannte erweiterte Zustimmungslösung.
Nur wenn der Spender zu Lebzeiten oder wenn seine Angehörigen nach
seinem Tod einer Spende zugestimmt haben, dürfen Organe entnommen
werden. Der Nationale Ethikrat hat deshalb kürzlich eine Neuregelung
vorgeschlagen. Danach soll sich jeder per Erklärung für oder gegen
eine Organentnahme entscheiden. Viele Politiker wie
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, SPD, oder auch der
Vorsitzende der CDU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, lehnen jedoch
eine solche Regelung ab. Sie befürchten, dass Bürger wider Willen zur
Entscheidung genötigt würden. Deshalb soll an dem bestehenden
Organspendegesetz zunächst festgehalten werden.

Die bayerische Sozialministerin Christa Stewens, CSU, schlägt
hingegen vor, eine neue Regelung mit der Einführung der
elektronischen Gesundheitskarte im Jahr 2009 zu verknüpfen. Nach
Befragung und Aufklärung durch den Hausarzt würde dann auf der
Gesundheitskarte eines Patienten gespeichert werden, ob er zu einer
Organspende bereit ist. Gegenüber "Frontal 21" erklärt die
Ministerin: "Ich meine schon, dass es zumutbar ist, dass sich jeder
Versicherte damit auseinandersetzen soll, ob er bereit ist für eine
Organspende oder nicht".

Mit einer solchen Lösung wäre eine deutliche Mehrheit der
Bevölkerung auch einverstanden. In einer zweiten Umfrage für "Frontal
21" haben rund 80 Prozent der Befragten die Bereitschaft bekundet,
ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende auf der
Gesundheitskarte eintragen zu lassen. Nur knapp 17 Prozent lehnten
den Vorschlag eindeutig ab; drei Prozent waren unentschieden.

Andere Länder wie Österreich, Spanien und Schweden verfahren nach
der so genannten Widerspruchsregelung: Jeder gilt als potentieller
Spender - es sei denn, er hat der Entnahme ausdrücklich
widersprochen. Die Folge: Mit 34 Organspendern pro Million Einwohner
spenden etwa die Spanier mehr als doppelt so viel wie die Deutschen.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle

Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121


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