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Bundesvereinigung Deutscher Dienstleistungsunternehmen (BVD) entsetzt über Mindestlohnkompromiss

Geschrieben am 19-06-2007

Berlin (ots) - "Dass sich die Union am Ende doch noch dazu hat
breitschlagen lassen, das Entsendegesetz für weitere Branchen zu
öffnen, ist mehr als ein Bauernopfer für den Verzicht auf einen
gesetzlichen Mindestlohn. Mit diesem Deal ist die Union alles andere
als der Gewinner der Mindestlohndebatte. Nach dem Gießkannenprinzip
werden Mindestlöhne über Branchen ausgeschüttet, die sich gegen den
freien Wettbewerb abschotten wollen." Dies erklärte Olaf Junge,
Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung Deutscher
Dienstleistungsunternehmen, in Berlin anlässlich der Befassung des
Koalitionsausschusses von Union und SPD mit dem Thema Mindestlohn.

Die SPD hat sich entgegen anders lautender Behauptungen in allen
wesentlichen Punkten durchsetzen können. Insbesondere das geplante
Verfahren in puncto Allgemeinverbindlichkeitserklärung stößt auf
"massive verfassungsrechtliche Bedenken", so Junge. Einen
Tarifvertrag gegen den Willen der Mehrheit im Tarifausschuss von 4 zu
2 Stimmen durchzudrücken, setzt die grundgesetzlich gewährte
Tarifautonomie außer Kraft.

Junge weist insbesondere auf das Problem konkurrierender
Tarifverträge hin. So gibt es im Bereich der Zeitarbeit mehrere
zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausgehandelte
Tarifverträge mit unterschiedlichen Lohnniveaus. Wenn der Gesetzgeber
beabsichtigt, hier "ordnend einzugreifen", wird die Tarifautonomie
endgültig ad absurdum geführt. "Insgesamt", so hält Junge fest, "hat
die große Koalition heute Nacht das Tor zur staatlichen
Lohnfestsetzung weit geöffnet. Die Gewerkschaften, die diese Art der
Lohnfindung begrüßen, scheinen nicht zu begreifen, dass man sie
dadurch überflüssig macht", so Junge abschließend.

Berlin, 19. Juni 2007

Ansprechpartner:
Iris von Rottenburg
Pressesprecherin
Telefon: 030/ 59 00 99 520
Telefax: 030/ 59 00 99 529

Originaltext: BGA Bundesverb.Dt.Groß- u. Außenhandels
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Pressekontakt:
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Iris von Rottenburg
Pressesprecherin
Telefon: 030/ 59 00 99 520
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