| | | Geschrieben am 11-06-2007 Lausitzer Rundschau: Belgien nach den Parlamentswahlen Europa im Kleinen
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 Cottbus (ots) - Jetzt reiht sich auch Belgien ein in diesen Club
 von EU-Ländern, in dem die Politik vor allem damit beschäftigt ist,
 aus widersprüchlichen Wahlergebnissen halbwegs funktionierende
 Regierungen zusammenzuflicken. Und am Beispiel dieses Kernlandes der
 Union, in dem auch ihre wichtigsten Organe beheimatet sind, wird so
 manches klar an grenzüberschreitenden Trends und damit verbundenen
 Schwierigkeiten. Denn Belgien ist tatsächlich in Vielem eine
 Miniaturausgabe der Europäischen Union.
 Da ist zum einen die Hilflosigkeit der europäischen Sozialdemokratie,
 die in weiten Teilen des Kontinents ihre Anziehungskraft für Wähler
 verloren hat. Ihr Schwanken zwischen Wirtschafts- und Sozialreformen
 einerseits und einer Abwehrstrategie gegen die ungewollten Effekte
 der Globalisierung macht sie in vielen Ländern bestenfalls noch zum
 Anhängsel, das für eine Regierungsbildung zwar gebraucht wird, selbst
 aber nicht mehr entscheidender Bestandteil ist.
 Da ist zum anderen der Zustrom zu politischen Gruppierungen, die vor
 allem von der Angst vor dem Verlust der Identität leben. Attraktiv
 für viele Wähler ist an diesen Parteien nur die Forderung, das eigene
 Land vor einer befürchteten Überfremdung oder Fremdbestimmung zu
 schützen. Aber dies reicht oft, um traditionelle Formen der
 Mehrheitsbildung zu erschweren oder gar zu verhindern. Beiden Trends
 gemeinsam ist das schwindende Vertrauen in die Fähigkeit der
 Demokratie, die Lasten der Veränderung ausreichend gerecht auf die
 Schultern aller zu verteilen. So erhalten Politiker Zulauf, die das
 dumpfe Gefühl ansprechen, man gehöre zu denen, die übers Ohr gehauen
 werden und zu kurz kommen.
 In Belgien hat die Teilung des Landes in kulturell sehr
 unterschiedliche Regionen diese Trends noch beschleunigt. Dies führte
 dann zur Abwahl eines durchaus erfolgreichen Premierministers, der
 dazu noch einer der Vorkämpfer für die weitere europäische
 Integration war. Und dieses Europa ist auch der wirkliche Verlierer
 dieser Wahl.
 
 Originaltext:         Lausitzer Rundschau
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