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1,2 Millionen Jobs konnten in den Entwicklungsländern wegen AIDS-Sterben nicht besetzt werden

Geschrieben am 05-06-2007

Kühlungsborn / Friedrichsdorf (ots) - - dramatische Folgen für die
wirtschaftliche Entwicklung insbesondere der afrikanischen Länder
- World Vision: die von der Bundesregierung zugesagten 750
zusätzlichen Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit
reichen nicht aus.

Friedrichsdorf, Heiligendamm, 5. Juni 2007. In den ärmsten Ländern
der Welt konnten im Zeitraum zwischen 1994 bis 2002 rund 1,2
Millionen Arbeitsplätze durch HIV/AIDS nicht besetzt werden. "Gerade
diese Länder hätten jedoch dringend zu besetzende Arbeitsplätze und
damit einen wirtschaftlichen Aufschwung dringend benötigt", sagt
Marwin Meier, HIV/AIDS-Beauftragter von World Vision Deutschland.
"HIV und AIDS bedeuten einen schmerzlichen Rückschritt im Kampf gegen
Armut."

Sollte die Ausbreitung von AIDS nicht gestoppt werden können, ist
nach einer Untersuchung der Internationalen Arbeitsorganisation ILO
mit weiteren dramatischen Wirtschaftseinbußen insbesondere in Afrika
zu rechnen. Dort sind derzeit rund 2,4 Millionen Menschen aufgrund
von HIV und AIDS so stark erkrankt, dass sie nicht mehr arbeitsfähig
sind. Damit fallen etwa 14 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung
aus. "Dies bedeutet Einbußen beim Wirtschaftswachstum von jährlich
fast einem Prozent", so Meier. Bei einer angenommenen Wachstumsrate
von 5% in den Jahren zwischen 2005 und 2015 würde sich der durch HIV
und AIDS verursache Wirtschaftsverlust allein in den 31 von der ILO
untersuchten afrikanischen Ländern auf bis zu 221 Milliarden Euro
beziffern. "Das, was die Geberländer durch staatliche
Wirtschaftshilfe aufzubauen versuchen, wird durch die
Immunschwäche-Krankheit wieder eingerissen", sagt Meier.

World Vision Deutschland fordert daher die Bereitstellung weiterer
Finanzmittel speziell zur Eindämmung von HIV und AIDS. "Wir begrüßen
die Zusage der Bundesregierung, zusätzliche 750 Millionen Euro für
die Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. Allerdings wird diese
Summe allein schon für die Bekämpfung der Immunschwäche-Krankheit
AIDS benötigt. Nach Einschätzung von World Vision wird die
Bedarfslücke des deutschen Beitrags zur AIDS-Bekämpfung bereits 2008
auf über eine Milliarde Dollar belaufen. Darum ist eine weitere
Aufstockung der Mittel unumgänglich. AIDS trifft vor allem in armen
Ländern die produktivsten Gesellschaftsgruppen und legt so ganze
Wirtschaftszweige lahm", sagt AIDS-Experte Marwin Meier. "Nur wenn
wir AIDS eindämmen, werden wieder mehr Menschen arbeitsfähig, können
sie die Wirtschaft ihres Landes ankurbeln und es so auf lange Sicht
aus der Armut bringen."

Auf dem G8-Gipfel 2005 in Gleneagles hatten sich die führenden
Nationen verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle Länder
umfangreichen Zugang zu Verhütung, Versorgung und Behandlung von
HIV/AIDS-Betroffenen erhalten. Bisher sind aber viele
Gesundheitssysteme in afrikanischen Ländern in einem katastrophalen
Zustand und nicht fähig, die massive Ausbreitung von HIV und AIDS zu
stoppen. Insbesondere die Versorgung der Menschen mit
Langzeittherapien ist nicht gewährleistet. Marwin Meier: "Die
Gesundheitssysteme müssen gestärkt werden. Die Bevölkerung muss
flächendeckend mit Ärzten, Krankenschwestern und Krankenhäusern
versorgt werden. Nur so entsteht langfristig wieder
Wirtschaftswachstum."

Das G8-Positionspapier von World Vision ist unter
www.trotz-aids.de abrufbar.

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft. Im
Finanzjahr 2006 wurden 229 Projekte in 46 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World Vision-Partnerschaft
mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. World Vision
unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der
Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
World Vision Deutschland ist Mitglied im Aktionsbündnis gegen AIDS.
Weitere Infos unter www.worldvision.de

Originaltext: World Vision Deutschland e. V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6795
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6795.rss2

Pressekontakt:
KONTAKT 6
Für Rückfragen und Interview-Wünsche wenden Sie sich bitte an Silvia
Holten, Pressesprecherin, Tel.: 06172 763-151 / 153.


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