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Gipfel lässt Abrüstung außer Acht - Nichtregierungsorganisationen fordern Kanzlerin Merkel auf Verantwortung zu übernehmen und auch über Landminen und Streumunition zu sprechen

Geschrieben am 04-06-2007

Berlin (ots) - Auf dem vom 6.-8. Juni 2007 stattfindenden
G8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Japans,
Großbritanniens, Frankreichs, Italiens, Deutschlands und Russlands
wird Abrüstung aller Voraussicht nach keine Rolle spielen. Die 17 im
Aktionsbündnis Landmine.de zusammengeschlossenen deutschen
Nichtregierungsorganisationen fordern deshalb Kanzlerin Merkel auf,
die Landminen- und Streumunitionsproblematik auf dem G8-Gipfel und
auch im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu thematisieren.

"Die Bundeskanzlerin muss auf dem G8-Gipfel auch über Abrüstung
sprechen", fordert Thomas Gebauer von medico international, "da dort
die größten Anwender und Produzenten von Landminen und Streumunition
um einen Tisch versammelt sein werden. Denn wenn das Leitmotiv der
deutschen G8-Präsidentschaft globale Verantwortung einfordert, muss
dies auch für Abrüstung gelten", so Gebauer.

Streumunition wurde bislang von mindestens 13 Staaten, darunter
fünf G8-Staaten, in 25 Ländern und Regionen eingesetzt. Russland und
die USA lehnen ein Verbot von Streumunition gänzlich ab. Deutschland,
Großbritannien, Japan und Frankreich wollen bestimmte Streumunitionen
vom Verbot ausschließen und sprechen sich dafür aus, "alternative"
High-Tech-Streumunition - u.a. auf Basis von kinetischer Munition und
Mikrowellen - zu beschaffen, welche von Verboten ausgenommen bleiben
soll.

"Die G8-Staaten lagern wahrscheinlich über 2 Milliarden
Streumunitionen und weit über 50 Millionen Landminen und tragen damit
die größte Verantwortung", betont Thomas Küchenmeister vom
Aktionsbündnis Landmine.de. "Über 90 % aller Exporte von
Streumunition werden von G8-Staaten durchgeführt und knapp 75 % der
jemals hergestellten Streumunition stammt aus diesen Staaten",
unterstreicht Küchenmeister.

Das Aktionsbündnis Landmine.de hat im Vorfeld des G8-Gipfels knapp
140 Exporte von Streumunition identifiziert, von denen lediglich 12
nicht von G8-Staaten getätigt wurden. Von 250 identifizierten
Streumunitionstypen, die weltweit produziert wurden bzw. werden,
stammen ca. 180 aus den G8- Ländern.

"Gut 400 Millionen Menschen sind mittlerweile weltweit von
Streumunition betroffen", sagt François De Keersmaeker mit Verweis
auf die Studie Circle of Impact seiner Organisation Handicap
International. Die Studie bestätigt weltweit über 13.000 Opfer von
Streumunition, wobei die Experten die wirkliche Zahl auf über 100.000
schätzen. Seit dem Jahr 2005 haben besonders die G8-Staaten und die
EU die Ausgaben für Minenaktionsprogramme z.T. erheblich reduziert.

Das Aktionsbündnis Landmine fordert die Teilnehmer des G8-Gipfels
auf, die Universalisierung der Ottawa Konvention und den
"Oslo-Prozess" im Sinne eines umfassenden Verbotes von Streumunition
zu unterstützen und wieder mehr Opferhilfe zu leisten.

Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54785
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54785.rss2

Pressekontakt:
Thomas Küchenmeister,
Leiter Aktionsbündnis Landmine.de (AL.de),
030-32661681 / 0175 4964082

Thomas Gebauer,
Geschäftsführer medico international / Vorstand AL.de,
069-699443830

François De Keersmaeker,
Geschäftsführer Handicap International Deutschland / Vorstand AL.de,
089 547606-14


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