| | | Geschrieben am 03-06-2007 Rheinische Post: Auch der Pöbel macht Geschichte
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 Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels
 
 Nicht nur "Männer machen Geschichte" (so behauptete es einst der
 Historiker Heinrich von Treitschke), auch der Pöbel macht Geschichte.
 Nicht selten besteht der Pöbel zum größten Teil aus Männern. Dazu
 muss man sich beispielsweise die Auftritte der Hooligan-Proleten
 anschauen, die immer wieder den herrlichen Volkssport Fußball
 diskreditieren. Dazu dienen auch Erinnerungen an die berüchtigten,
 regelmäßig wiederkehrenden Chaostage von Hannover. Da wurden unter
 den Augen der Polizei Geschäfte geplündert, Eigentum zerstört,
 Menschen verletzt. Die jüngste Lehrstunde des wiederkehrenden
 Irrsinns bietet Rostock, wo es Anhängern des reisenden europäischen
 Krawall-Gewerbes einmal mehr gelungen ist zu tun, worum es diesem
 rätselhaften Gesindel einzig zu tun ist: Aggressionen auszuleben, in
 Aktion zu treten, ein gewaltig-gewaltsames Fanal gegen die Ordnung
 und deren staatliche Hüter zu setzen, und koste es die eigene
 Gesundheit, das eigene Leben. Der neuerliche Exzess ist ein weiteres
 Glied in der Kette von Belegen dafür, dass Dummheit und Gewalt
 unsterbliche Geschwister sind. Der Göttinger Soziologe Wolfgang
 Sofsky kommt in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zu
 dieser düsteren Schlussfolgerung: Mit einem gewissen Potential von
 Gewaltbereitschaft junger Männer müsse jede Gesellschaft umgehen,
 solange sie ihren Nachwuchs nicht in den Krieg schicken wolle.
 "Mit einem gewissen Potential von Gewaltbereitschaft junger Männer
 umgehen" - auf Rostock bezogen heißt das: Eine politisch generell
 gewollte und polizeilich befolgte Deeskalations-Strategie ziert zwar
 den Rechtsstaat, der eben kein Polizeistaat sein will und sein darf;
 aber diese Strategie ist besonders auf Wachsamkeit, funktionierenden
 Informationsaustausch der Sicherheitskräfte und gegebenenfalls auf
 deren zupackende Härte angewiesen, damit die Krieger vom "Schwarzen
 Block" nicht zum Tatort und zur Tat schreiten können.
 Die Leidtragenden, ob in Rostock oder anderswo, sind zunächst die
 Einsatzkräfte der Polizei, denen von Teilen der Linkspartei - man
 ahnte es bei diesen listig-schäbigen Krisengewinnlern - eine
 Mitschuld an den Ausschreitungen gegeben wird. Aber auch die vielen
 Menschen, die an der Ostsee von ihrem Grundrecht auf
 Demonstrationsfreiheit Gebrauch machen, geraten zu Unrecht in
 Verdacht, sie stünden den Steinewerfern und Brandstiftern näher als
 denjenigen, die für Recht und Ordnung zu sorgen haben. Die
 Demonstranten mit ernsthaften Anliegen müssen im eigenen Umfeld
 besser die Spreu vom Weizen trennen. Den Gewalttätern ist das Wohl
 der Welt, sind gerechter verteilte Chancen auf dem Globus egal. Sie
 nutzen - auch das war schon vor "Rostock" so - den Schutz der
 friedfertigen Menge, um blitzschnell aus ihr heraus zu agieren. Man
 muss sie isolieren, festnehmen, inhaftieren.
 
 Originaltext:         Rheinische Post
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