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CARE-Vorsitzender fordert Kosten-Nutzenanalyse des G-8 Treffens und Globalen Marshallplan für die Armenhäuser der Welt

Geschrieben am 01-06-2007

Bonn (ots) - Bonn, 1. Juni 2007. "Nach dem G-8 Gipfel in
Heiligendamm muss schonungslos Bilanz gezogen werden, ob solche
Großveranstaltungen überhaupt noch zu verantworten sind. Nach der
Konferenz sollte es zu einer gemeinsamen Kosten-Nutzen-Analyse durch
die Nicht-Regierungsorganisationen und die Bundesregierung kommen",
forderte der Vorstandsvorsitzende von CARE Deutschland, Heribert
Scharrenbroich. Scharrenbroich äußerte erhebliche Zweifel "an der
Sinnhaftigkeit solcher Veranstaltungen angesichts der horrenden
Kosten für Sicherheitsmaßnahmen, für Reise- und Unterbringungskosten
der Delegationen sowie der zeitlichen Bindung von Humanressourcen."
Er habe keinen Zweifel, dass vielen Menschen in der Dritten Welt mehr
geholfen werde, wenn man die in Heiligendamm zu behandelnden Fragen
bilateral oder in regulären Konferenzen erörtere und die für das
Megatreffen aufgewendeten Gelder direkt für die Vergabe von
Kleinkrediten verwende.

Von Erfolg bei den entwicklungspolitisch wichtigen Fragen könne
man aus der Sicht von CARE nur reden, wenn man nach dem Gipfel von
einer konsequenten Umsetzung des bereits 2002 von den G8
beschlossenen 'Aktionsplans Afrika" ausgehen kann. Scharrenbroich
begrüßte ausdrücklich den von der Bundesregierung angekündigten
"Schwerpunkt Afrika" auf dem Gipfel. Gleichzeitig wies er aber darauf
hin, dass "man Afrika nicht bei mehreren Gipfeln immer wieder zum
Schwerpunktthema erheben kann, ohne dass entsprechend ausreichende
Taten folgen."

So nannte der CARE-Vorsitzende "als konkrete prioritäre Aufgabe
die erfolgreiche Beendigung der Doha-Runde." Scharrenbroich: "Ohne
fairen Wettbewerb haben die Afrikaner keine echte Chance, sich
endlich selbst helfen zu können." Er wies darauf hin, dass "mit
Dumpingpreisen der reichen Länder des Nordens oder Chinas die Märkte
im Süden und damit viele Existenzen systematisch kaputtgemacht
werden. Das hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun und ist eine der
Hauptursachen, warum sich viele Afrikaner in ihrer Verzweiflung auf
den Weg nach Europa machen! "

Darüber hinaus forderte der Vorsitzende von CARE einen "sinnvollen
Dreiklang von Ernährungssicherung, Bildung und Energieversorgung" als
Grundvoraussetzung für eine Verbesserung der Lage der ärmsten Länder.
Ohne eine ausreichende und gute Ernährung sei "in Afrika keine
substantielle Verbesserung denkbar." Wer "den ganzen Tag damit zu tun
hat, sich um sein tägliches Brot zu sorgen, der hat keine Reserven,
sich fortzubilden. Erst recht nicht, wenn er dann abends wegen
fehlender Elektrizität im Dunkeln oder in der Kälte hockt."

Neben der Bildung sei die Unterstützung mit "erneuerbaren
Energiequellen nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern ebenso
eine Verbesserung für die Menschen." Es sei "inakzeptabel, dass
vielfach immer noch Dieselaggregate für die Energie in den armen
Staaten sorgen, während Solarenergie diesen Bedarf ebenso gut und
umweltverträglicher lösen könnte - ganz abgesehen von den
Transportproblemen bei Diesel ."

Scharrenbroich erinnerte daran, dass sich am Vorabend des Gipfel
von Heiligendamm zum sechzigsten Mal die Vorstellung des
Marshallplans jährt, als der damalige US-Außenminister George
Marshall den - später nach ihm benannten - Marshallplan für den
Wiederaufbau Europas vorstellte, nämlich am 5. Juni in Harvard.
Scharrenbroich: "Die Europäische Ratspräsidentschaft sollte auf das
Jubiläum eingehen und im gleichen Sinne die massive und konsequente
Hilfe Europas für die jetzigen Armenhäuser der Welt anbieten und alle
reichen Industriestaaten zu einem Globalen Marshallplan aufrufen."

Originaltext: CARE International Deutschland e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6745
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6745.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE International Deutschland e.V.
Thomas Schwarz
Telefon: 0228 / 97563 23
Mobil: 0160 / 745 93 61
E-Mail: schwarz@care.de


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