(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Tätigkeit von Entwicklungshelfern wird gefährlicher Zurück zu den Wurzeln

Geschrieben am 29-05-2007

Cottbus (ots) - Wer in Krisengebieten wie dem Kongo oder
Afghanistan tätig ist, muss mit Gefahren für Leib und Leben rechnen.
Das gilt für Bundeswehrsoldaten genauso wie für deutsche
Entwicklungshelfer, wie die gestrige Entführung ausländischer
Finanzexperten im Irak einmal mehr zeigt. Während allerdings Militär
seit jeher ein klassisches Ziel von Angreifern jeglicher Art ist,
waren Ärzte, Landwirte oder Straßenbauer bisher weitgehend sicher.
Dass sich dies in den Jahren nach dem Ende des Kalten Krieges
änderte, hat mit der Vielzahl der danach wieder aufgebrochenen
regionalen Konflikte zu tun.
Die Hilfsorganisationen müssen sich aber auch über ihre eigenen
Vorgehensweisen Gedanken machen. Gilt gemeinhin der Grundsatz
strikter Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität, so wurde
dieses Prinzip mit dem Krieg in Afghanistan aufgeweicht.
Nichtstaatliche Organisationen wie die Deutsche Welthungerhilfe
beteiligten sich vor Ort auch an Hilfsprojekten, mit denen sich die
Regierung von Präsident Hamid Karsai schmückte. Der afghanischen
Mutter mag es egal sein, von wem das Brot kommt, mit dem sie ihre
Kinder ernährt. Die politischen Gegner Karsais und erst recht die mit
ihm verfeindeten Warlords und Taliban registrieren aber sehr wohl,
wer sich nicht mehr zwischen den Fronten bewegt, sondern auf eine
Seite schlägt. Was menschlich und politisch nachvollziehbar sein
kann, entwickelte sich für die Helfer zum Bumerang. Sie selbst wurden
zu Zielen.
Für die Nichtregierungs-Organisationen kann es angesichts dieser
Erfahrung nur heißen, zu ihren Wurzeln zurückzukehren.
Entwicklungshelfer können nicht die Welt retten, sie müssen keine
Kriegsverbrecher fangen und sollen nicht über Schuld oder Unschuld
richten. Sie können aber den Menschen helfen - mit Lebensmitteln und
Wasser, mit ärztlicher Versorgung oder mit dem Bau von Brunnen und
Straßen. Das können Welthungerhilfe und andere sehr gut und besser
als etwa die Bundeswehr.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

73181

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Korruptionsskandal im Freistaat Dichter Nebel über Sachsen Cottbus (ots) - Über Sachsen haben sich dunkle Wolken zusammengezogen. Massive Vorwürfe über Korruption, Amtsmissbrauch und schwere Straftaten ranghoher Beamter drohen das bundesweit gute Ansehen des ostdeutschen "Musterländles" zu beschädigen. Die Zeiten des "Gründerbooms" Anfang der 90er-Jahre haben im "wilden Osten" auch Straftaten mit sich gebracht, die jetzt teilweise wieder hochkochen. Auch Staatsdiener waren und sind dabei freilich nicht gefeit vor Fehltritten. Der Verfassungsschutz, der in Sachsen nur zeitweise gegen die Organisierte mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Ostsee-zeitung (Rostock) zu Irak/Geiselnahme (korrigierte Fassung) Rostock (ots) - Wenn im umkämpften Irak wirtschaftlich auch wenig läuft das Geschäft mit Geiseln jedenfalls floriert.Ein perverses Geschäft mit der Angst, welches das Leben Unschuldiger gnadenlos zum erpresserischen Faustpfand nimmt. Dies belegt auch die jüngste Entführung von fünf Briten. Die Regierung in London wird kaum eine Alternative zur stillschweigenden Lösegeldzahlung haben. Auch, wenn sie dies wie die Bundesregierung weiland in den Fällen Osthoff oder Nitzschke/Bräunlich öffentlich nie zugeben wird und, wegen der Nachahmer, mehr...

  • Rheinische Post: Unterhalt für Kinder Düsseldorf (ots) - von Margarete van Ackeren Wenn Familien auseinanderbrechen und die große Liebe plötzlich als große Täuschung erscheint, kann der Gesetzgeber per Unterhaltsrecht allenfalls finanzielle Schadensbegrenzung betreiben. Meist geht es nur um faire Verteilung des Mangels. Wenn die Führung der Union in der Debatte um den Betreuungsunterhalt die Bedeutung der Ehe hervorhebt, ist dies mehr als eine verfassungsrechtliche Formalie: Es geht um eine Säule der Gesellschaft, die nicht mit Beziehungen gleichzusetzen ist, in denen die mehr...

  • BSZ: Braunschweiger Zeitung zu Hans-Jürgen Uhl, Verletzte Demokratie Braunschweig (ots) - Der SPD-Politiker Hans-Jürgen Uhl hinterlässt mit seinem Rücktritt von gestern ein Trümmerfeld: Spät, viel zu spät, hat der ehemalige Bundestagsabgeordnete, der als früherer Geschäftsführer des VW-Gesamtbetriebsrats tief im Sumpf der VW-Affäre versunken ist, dem immensen Druck nachgegeben, der auf ihm lastete. Uhl war derjenige, der diesen Druck aufgebaut hat: Er hat betrogen, er hat Freunde und Medien belogen, er hat bis zum Schluss versucht, die Fassade des zu Unrecht belangten und angeklagten Politikers aufrechtzuerhalten. mehr...

  • LVZ: Diabolische Strategie Leipzig (ots) - Von Dieter Wonka Entwicklungshilfe unter militärischem Kommando gilt - nur bei ungefährem Hinsehen deutscher Politiker - als lobenswerte Alternative zur von den USA vorgegebenen Anti-Terrorpolitik. Irak und Afghanistan stehen nicht nur bei der Welthungerhilfe ganz oben auf der Liste der Staaten, in denen Überlebenshilfe durch gut meinende Organisationen häufig tödlich sein kann und derzeit fast vergeblich ist. Von Friedens-Dividende mag im Irak niemand mehr sprechen. Die jüngste Entführung, der möglicherweise deutsche Finanzexperten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht