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Westfälische Rundschau: Kommentar Daimler / Chrysler

Geschrieben am 14-05-2007

Dortmund (ots) - Ein milliardenschwerer deutscher
Familienunternehmer hat mal auf die Frage nach der am meisten
überschätzten Idee der Wirtschaftswelt geantwortet: Synergie-Effekte.
Sein Grundsatz sei, dass jedes seiner Unternehmen viel Geld verdienen
müsse. Schließlich werde aus zwei schwachen Partnern in den
seltensten Fällen ein stärkeres Gemeinschaftsprodukt. Vielleicht
hätten sich einige Daimler-Manager mal einige Lektionen von
heimischen Unternehmern geben lassen sollen, bevor sie sich am Traum
von der "Welt-AG" ergötzten.

Man kann kaum noch folgen auf der Liste der Fehlschläge, die
Daimler gelandet hat, seit Edzard Reuter in den Neunziger Jahren das
Konzept vom "integrierten Technologiekonzern" in die Welt setzte.
AEG, Dornier, MBB, das Fokker-Desaster - das waren die
"Zukunftssparten", auf die Daimler damals baute. Die Zukunft kam, die
Beteiligungen gingen wieder, meistens mit einem milliardenschweren
Verlust für den Daimler-Konzern verbunden.

Der neue Konzernchef Jürgen "Rambo" Schrempp trat an, um den
Gemischtwaren- zum reinen Autoladen zu machen - dann aber der größte
der Welt, bitte schön. Schließlich seien unermessliche Synergien zu
heben zwischen den diversen Firmen, nach denen der Konzern die Fühler
ausstreckte. Namen wie Mitsubishi, Smart oder eben Chrysler stehen
für den Erfolg dieser Idee.

Man könnte die fehlgeschlagenen Sandkastenspiele der Manager mit
einem Schulterzucken abtun. Schließlich verdient DaimlerChrysler nach
wie vor gutes Geld. Doch hinter all den Firmennamen, die für die
Irrungen der Konzerngeschichte der letzten knapp 20 Jahre stehen,
stecken Zehntausende von Schicksalen. Nicht nur bei Mitsubishi, bei
Smart oder bei Chrysler büßte eine enorme Zahl von Menschen den Job
ein. Sondern auch bei Daimler in Deutschland, wo Einsparungen nach
den Abenteuern notwendig waren. Der einzige Synergieeffekt, den die
Arbeiter verstanden.

Originaltext: Westfälische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905
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Westfälische Rundschau
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Telefon: 0231/9573 1253


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